Frage an Frank Warnecke von Hannah K. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Warnecke,
wir kennen uns übrigens von einer Mieterberatung her, bei der sie mir damals geholfen haben. Ich habe jetzt eine Frage an Sie als Kandidat: Meine Großeltern leben in einer Neubausiedlung, und zwar in der 4. Etage. Beide sind schon recht gehbehindert, und vor allem meine Oma hat zunehmend Schwierigkeiten mit den Treppen. Beide wollen in ihrer Wohnung bleiben, aber wenn sich der gesundheitliche Zustand verschlechtert, müssen wir wohl auch an einen Umzug ins Heim denken. Das wollen wir aber vermeiden.
Was will die SPD nach einem Wahlsieg tun, um die Situation insbesondere der älteren Mitbürger zu verbessern? Da mir diese Frage persönlich sehr am Herzen liegt, bitte ich Sie um eine Antwort an dieser Stelle.
Mit freundlichen Grüßen
H. Kreuter-Eltcz
Sehr geehrte Frau Kreuter-Eltcz,
Aus meiner Tätigkeit für den Mieterverein Erfurt kenne ich die Sorgen und Nöte der Mieter genau. Besonders wichtig ist mir, dass Menschen noch im hohen Alter weiter in ihrer vertrauten Wohnung leben können.
Für ältere und gehbehinderte Menschen möchte ich erreichen, dass im Rahmen der Städtebauförderung Außenaufzüge gebaut werden, damit die oberen Stockwerke verhältnismäßig leicht zu erreichen sind. Damit ältere Menschen selbstbestimmt in ihrer eigenen Wohnung leben können.
Im Übrigen kommt ein barrierefreier Umbau der Stadt wie das Anbringen von Außenfahrstühlen, die Absenkung von Bordsteinen oder die Verbesserung der Straßenbeleuchtung nicht nur Senioren zugute, sondern auch jungen Familien mit Kinderwagen.
Daneben setze ich mich für den Ausbau von Pflegestützpunkten zu einem flächendeckenden Netz ein. Und ich mache mich für einen massiven Einstieg in den Neubau von seniorengerechten Wohnungen stark. Die Miete für eine solche Wohnung muss durch ein Förderprogramm mit Mietpreisbindung geregelt sein, damit sich alle Betroffenen eine solche Wohnung leisten können, und zwar ausdrücklich auch Rentner mit einem Anspruch auf Grundsicherung!
Und: Ambulante Pflege in der eigenen Wohnung ist deutlich preisgünstiger als die stationäre Pflege im Heim. Mit einer Verbesserung des Angebotes zur Tagespflege kann der Umzug in ein Heim lange hinausgeschoben werden.
Um die soziale Anbindung älterer Bürgerinnen und Bürger sicher zu stellen, fordere ich eine Ausstattung aller Neubauten mit Gemeinschaftsräumen – was in Bestandshäusern nicht einfach ist. Daher müssen Seniorenclubs aufgewertet werden. Hier soll eine Anlaufstelle für Alltagsprobleme und ein lebendiger Ort der gemeinsamen Aktivtäten und Erlebnisse für alle Seniorinnen und Senioren geschaffen werden.