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Frank Jahnke
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Frage von Karola V. •

Frage an Frank Jahnke von Karola V. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Jahnke,

bis März 2018 soll die Berliner Tourismus Marketing GmbH visit.Berlin ein Konzept "Stadtverträglicher Tourismus" vorlegen. Tourismus ist zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden, die Übernachtungszahlen steigen kontinuierlich. In einigen Innenstadtvierteln regt sich allerdings Widerstand gegen Kneipenmeilen, Ferienwohnungen, Hostels, Touristifizierung und Ballermannisierung. Kiezstrukturen wurden zerstört. Exemplarisch für den Ballermann an der Spree ist der Simon-Dach-Kiez in Friedrichshain zu nennen, Anwohner im Reuterkiez Neukölln fordern den Stopp der "Ver-Simon-Dachisierung" ihres Viertels. Bewohner sind Seismographen für negative Entwicklungen in ihrem Kiez. - Wie stehen Sie, als Sprecher für Wirtschaft und Kultur bzw. die Berliner SPD zu einer Beteiligung der Berliner*innen bei der Entwicklung eines Konzeptes zu "Stadtverträglichem Tourismus"?

Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau V.,

wie Sie richtig schreiben, haben wir uns in der rot-rot-grünen Koalition vorgenommen, das bestehende tourismuspolitische Konzept zu überarbeiten und an neue Erfordernisse anzupassen. Dieses Konzept, das auf Initiative der SPD-Fraktion 2004 erstellt wurde, hat viel Positives für den Tourismus in Berlin bewirkt - und in der Tat ist der Tourismus zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor Berlins geworden.
Die von Ihnen angesprochenen negativen Beleiterscheinungen des Tourismus sind aber nicht zu leugnen und daher ist die Stadtverträglichkeit auch ein zentrales Thema bei der Überarbeitung des tourismuspolitischen Konzepts. Gerade wurde in der SPD-Fraktion ein Antrag mit der Überschrift "Neues Berliner Tourismuskonzept für einen stadtverträglichen und nachhaltigen Tourismus" beschlossen. Die von Ihnen angesprochene Beteiligung der Bevölkerung in Form eines "Runden Tisches Tourismus" wird hierin ausdrücklich gefordert. Ich gehe davon aus, dass der Senat und die von ihm beauftragten Institutionen entsprechend verfahren. Es geht darum, eine umfassende qualitative und sozial-ökologische Neuausrichtung des Stadttourismus zu bewirken, bei dem auch die gesamte Stadt bis in die Außenbezirke als lohnendes Reiseziel herausgestellt wird, anstatt sich nur auf wenige Innenstadtbezirke zu beschränken.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Abgeordneter
Frank Jahnke