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Frage von Christian K. •

Frage an Frank Deworetzki von Christian K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Deworetzki,

ich wohne auf dem Land. Für sehr viele Arbeitnehmer ist es praktisch unmöglich, mit dem ÖPNV zur Arbeit zu gelangen. Auch ein Wocheneinkauf ist mit dem ÖPNV unpraktisch bis unmöglich. Wie soll hier die Zukunft aussehen? Zusätzliche Busse, die trotzdem kaum genutzt werden sind evtl. sogar ökologisch noch schlechter.

Weitere Frage: Wie würden Sie den galoppierenden Flächenverbrauch rechtlich einwandfrei stoppen?

Ich bin gespannt auf Ihre Antworten.

Grüße, C. K.

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Antwort von
ÖDP

Guten Tag Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfragen, die ich gerne beantworten  möchte.

*1. Ihre Frage in Sachen ÖPNV: *
Die ÖDP fördert und fordert den Wandel hin zur nachhaltigen ökologischen und sozialen Elektromobilität in Verbindung mit einem ÖPNV, der seinen Namen verdient.
Der sukzessive Aufbau und die Weiterentwicklung des ÖPNV ermöglichen es, PKWs häufiger in der Garage zu lassen. Dieser Umbau wird den Individualverkehr weder einschränken noch Bevölkerungsgruppen oder Regionen benachteiligen.

Vor allem durch die Stärkung des ÖPNV im ländlichen Bereich können wir durch die nachfolgenden Maßnahmen einiges Erreichen:
Wir sind für die Einführung eines Mindesttakts, der sowohl an Werktagen als auch an Wochenenden eine verlässliche Planungsbasis für alle ÖPNV - Teilnehmer darstellt.
Die sogenannte Kantenzeit, in der Zeit in dem die Busse und Bahnen regelmäßig fahren, ist so auszuweiten, dass Berufstätige im Schichtbetrieb ohne große Zeitverluste den ÖPNV benutzen können. Vorhandene kommunale Rufbus- und Bürgerbussysteme sind miteinander zu vernetzen und weitere in den Kommunen auszubauen. Ein weiteres Element zur Steigerung des ÖPNV ist die Reaktivierung von stillgelegten Eisenbahnlinien, wie z. B. die Dietzhölztalbahn in meinem Wahlkreis.

Durch den Einsatz von Elektrobussen sowie Fahrzeugen mit Brennstoffzellen- / Wasserstoffverbrennung, die schon jetzt sehr erfolgreich in Großstädten eingesetzt werden, wird die Ökobilanz des ÖPNV weiter verbessert.

*2. Wie würden Sie den galoppierenden Flächenverbrauch rechtlich einwandfrei stoppen?*

Flächenverbrauch durch Neubaugebiete: Neubaugebiete, vor allem im ländlichen Raum, lösen nicht die Probleme, die sich durch den demographischen Wandel ergeben. Schon jetzt stehen in vielen Dorfkernen Häuser leer bzw. stehen zum Verkauf. Durch eine Förderprogramm zu Attraktivitätssteigerung von Dorfkernen wollen wir vorhandene Infrastruktur revitalisieren.
Die ÖDP will Dorfkerne für junge Familien und junge Paare attraktiv machen, so dass die Dörfer "wieder mit Leben gefüllt werden". Das ist für die Kommunen sogar langfristig die günstigerer Lösung, da keine doppelte Infrastruktur (Straßen, Strom, Wasser etc) gebaut und vor allem unterhalten werden müssen. Baurechtlich ist dies relativ einfach umzusetzen, da die Kommunen für die Erschließung von Baugebieten zuständig sind und somit alle Hebel in der Hand haben, der Revitalisierung Vorrang vor Neubaugebieten zu geben.

Flächenverbrauch durch neue Industriegebiete:
Bund, Land, Kommunen und Industrie müssen mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit den noch vorhandenen Flächen zeigen. Top-Prio muss daher die Wiederverwendung von Industrie-Brachen haben, bevor neue Gewerbegebiete erschlossen werden. Solange die Kommunen sich im Bieterwettkampf um neue Gewerbeansiedlung gegenseitig unterbieten, wird es den Firmen viel zu leicht gemacht, Strukturänderungen durch Neubauten / Neuansiedlungen umzusetzen. Wir begrüßen daher interkommunale Zusammenarbeit, die einen behutsamen Umgang mit den vorhandenen Gewerbeflächen verfolgt. Eine Steuerung könnte hier u.a. durch eine Nachhaltigkeits-Steuer erfolgen, die den Verbrauch von Grünland verteuert und die Wiederverwendung von Industrie-Brachen fördert.

Ihnen noch einen schönen Sonntag
Frank Deworetzki