Frage an Focko Meier von Benjamin H. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr H.,

entschuldigen Sie bitte die verspätete Antwort, aber ich musste mir erst die Zugangsdaten für diesem Account zustellen lassen.

Vielen Dank für Ihre Fragen!

Hier meine Antworten:

1. Was würden Sie für den Verkehr tun, um mehr Lebensqualität für alle Menschen zu erreichen?

Die Lebensqualität aller Hamburgerinnen und Hamburger steigt dann, wenn der Verkehr in unser Stadt möglichst lärm- und schadstoffarm sowie effizient fliesst. Als Vater zweier Kleinkinder ohne Auto wird das meiner Meinung nach am besten gewährleistet, wenn man zum einen den öffentlichen Nahverkehr fördert und ausbaut. Das Busbeschleunigungsprogramm ist somit ein wichtiger Beitrag, zumal es auch die Barrierefreiheit vorantreibt, die allerdings vielerorts beschämenderweise noch so mangelhaft ist, dass Menschen mit Behinderungen oder Familien in ihrer Mobilität sehr stark einschränkt werden.

Zum anderen profitieren alle davon, wenn mehr Menschen das Fahrrad als selbstverständlichen Teil ihres Alltagslebens begreifen. Ich würde mich dafür einsetzen, dass das Radwegenetz weiter ausgebaut wird und dass die Belange von Radfahrern gleichberechtigt zu allen Verkehrsteilnehmern berücksichtigt werden.

2. Wie stehen Sie zu Grünflächen, Umwelt- und Naturschutz in einer wachsenden Stadt?

Grünflächen sind nicht nur wichtig für die urbane Flora und Fauna sondern auch für die Lebensqualität der Menschen in unserer Stadt. Insofern ist dafür Sorge zu tragen, dass bei dem notwenigen Wohnungsbauprogramm in den neuen Quartieren ausreichend neue Flächen angelegt werden. Darüberhinaus setze ich mich dafür ein, dass bei Zielkonflikten in diesem Bereich der Bebauung entsprechend gleichwertige Ausgleichsflächen geschaffen werden. Besonders liegen mir da die Kleingärten am Herzen, die nicht nur einen hohen Wert für die Pächter haben sondern auch allen Besucherinnen und Besucher Erholung bieten und eine wichtige ökologische und soziale Funktion erfüllen. Ich bin als Pächter eines Kleingartens in dieser Frage allerdings auch voreingenommen. Grundsätzlich kritisch sehe ich die Nachverdichtung in Stadtteilen wie Ottensen. Als Paradebeispiel sehe ich dort die unter schwarz-grün geplante Bebauung der Moltkeblocks, die abgewendet werden konnte.

3. Welches Projekt im Bereich Bildung/Kultur liegt Ihnen besonders am Herzen?

Ich bin der Meinung, dass es neben der Förderung kultureller Grosseinrichtungen sehr wichtig ist, Kultur in allen Stadtteilen Hamburgs zu fördern. Durch vielfältige und niederschwellige Angebote vor Ort kann man Menschen dort erreichen, wo sie leben, und auch Kunst- und Kulturschaffenden einen Raum geben, um neues zu probieren und zu schaffen. Das zentrale Bildungsthema in der kommenden Legislaturperiode ist für mich die Stärkung der Hamburger Universität. Als Absolvent und langjähriger Beschäftigter nehme ich für mich in Anspruch, einen guten Eindruck der Stärken und Schwächen der Uni zu haben. Ich begrüße es sehr, dass der Senat nach Jahren des Stillstandes, der durch die unselige Grasbrookdiskussion ausgelöst wurde, massiv in die Universität investiert. Allerdings gilt es diese Investitionen weiterzuführen, um die sehr gute Ausbildung und Forschung in Hamburg weiter zu stärken und auszubauen. Eine gute Ausbildung an Schulen und Hochschulen sowie die entsprechende sehr gute Forschung sind essentiell für die weitere wirtschaftliche Entwicklung und schadet auch sonst nicht. Dieses klingt nach einem typischen Allgemeinplatz, kann ich aber aufgrund meiner gegenwärtigen beruflichen Tätigkeit in einem Hamburger Industrieunternehmen, das keine Flugzeuge baut, bestätigen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen die Fragen zufriedenstellend beantworten.

Viele Grüße

Focko Meier