Frage an Florian Hahn von Helmut P. bezüglich Innere Angelegenheiten
Sehr geehrter Herr Hahn, wie stehen Sie zur Verringerung der Bundestagsabgeordneten auf die vorgesehene Anzahl. Ich meine, die CSU sollte das gewachsene Ansehen in Bayern nutzen, ihr Streben nach Überhangmandaten nicht zu überziehen und sich auch auf Bundesebene als staatstragende Partei zu verhalten. Die EU-Finanzhilfen sollten genug Anlass sein, unnötige Kosten einzusparen.
Sehr geehrter Herr Prüflinger,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir als CSU im Bundestag wollen das gleichfalls eine Begrenzung der Größe des Deutschen Bundestages. Dafür haben wir einen konkreten Vorschlag vorgelegt, der im Wesentlichen auf zwei Säulen steht:
1. Wir wollen ein arbeitsfähiges Parlament. Dafür wollen wir die Größe des Deutschen Bundestags bei einer Größe von maximal 650 Abgeordneten deckeln. Um diese Höchstgrenze einzuhalten, schlagen wir vor, die Mandate bei jeder Partei entsprechend dem Wahlergebnis proportional herunterzurechnen.
2. Wir wollen ein bürgernahes Parlament. Deshalb wollen wir die 299 Wahlkreise, die es bisher gibt, beibehalten. Weniger Wahlkreise bedeuten im Ergebnis mehr Bürgerferne – und genau das müssen wir vermeiden. Wir brauchen Abgeordnete, die vor Ort präsent und für die Menschen ansprechbar sind.
Fakt ist auch: Die Zahl der Abgeordneten ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen, während die Anzahl der Wahlkreise gleichgeblieben ist. Bei der Wahl 2002 gab es bei 299 Wahlkreisen 603 Bundestagsabgeordnete. Bei der letzten Bundestagswahl 2017 gab es immer noch 299 Wahlkreise, aber im Bundestag sitzen aktuell 709 Abgeordnete. Das zeigt: Die Wahlkreise sind nicht das Problem. Wer den Bundestag wirklich begrenzen will, muss bei den Listenmandaten ansetzen und nicht bei den Wahlkreisen.
Zusammenfassend: Wir als CSU im Bundestag wollen ein Wahlrecht, bei dem die Größe des Bundestages eine klare Höchstgrenze hat und bei dem demokratische Grundsätze, Bürgernähe und Arbeitsfähigkeit vollumfänglich gewährleistet sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Florian Hahn MdB