Wieso haben sie bei der Frage ob das Abtreibungsgesetz außerhalb des Strafgesetzbuches mit nein geantwortet?

Der Schwangerschaftsabbruch ist eine der schwierigsten ethischen Fragen, die es in unserer Gesellschaft gibt. Es geht um die Abwägung zwischen dem Schutz des ungeborenen Lebens und dem Selbstbestimmungsrecht der Frau. Diese Entscheidung ist für die betroffenen Frauen eine tiefgreifende und oft schmerzhafte Gewissensfrage, die niemand sich leicht machen sollte.
Für mich ist der Schutz des Lebens ein zentrales Anliegen, das auch in meiner christlichen Grundüberzeugung verankert ist. Gleichzeitig sehe ich, dass Frauen, die ungewollt schwanger werden, oft in extrem belastenden Situationen sind und Unterstützung brauchen, anstatt allein gelassen oder bevormundet zu werden. Es geht darum, ihnen eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen, die alle Aspekte der Situation berücksichtigt.
Die aktuelle gesetzliche Regelung mit der Beratungslösung halte ich für einen ausgewogenen und tragfähigen Kompromiss. Sie macht deutlich, dass der Schutz des ungeborenen Lebens eine hohe Bedeutung hat, zwingt aber keine Frau in eine bestimmte Richtung. Die ergebnisoffene Beratung ermöglicht es, sich intensiv mit der Entscheidung auseinanderzusetzen, alle Möglichkeiten zu prüfen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies gibt den Frauen Zeit und Unterstützung, ohne sie zu einer bestimmten Entscheidung zu drängen.
Die Abschaffung des § 218 StGB würde diesen sensiblen Ausgleich aufgeben und das Schutzkonzept unserer Verfassung in Frage stellen. Ich halte es für wichtig, dass wir die Beratung und Hilfsangebote für Frauen in schwierigen Situationen weiter stärken, anstatt den rechtlichen Rahmen aufzulösen. Ziel muss es sein, echte Alternativen zu schaffen und zu verhindern, dass Frauen sich aus sozialem oder wirtschaftlichem Druck für einen Abbruch entscheiden müssen.