Frage an Ferdinand Perssen von Torsten/Ines K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Wir zogen vor zehn Jahren nach Spandau, weil wir glaubten, dass wir erleben könnten, dass Spandau nicht so kunstfeindlich ist, wie behauptet wurde. Wir bauten als "verdienstvolle deutsche Künstler" (Zitat Bundespräsidialamt) die Kunstlandschaft Spandau inklusive einer Mobilen Jugendkunstschule auf und arbeiteten schwerpunktmäßig im Bereich Kultureller Bildung mit Kindern aus bildungsfernen Familien unterschiedlicher Kulturen (inklusive Intensivstraftätern, Suiziderfahrenen, Ritalinkindern - und Flüchtlingen) in sozialen Brennpunkten Spandaus. Eine Brennpunktschule erhielt infolge den Titel "Starke Schule", in einer anderen konnten wir ein Unterrichtsboykott beenden helfen, Kinder und Sozialarbeiter fragen: "Wann kommt Ihr wieder?" Wir sehen sie ratlos an.
"Wir leuchten trotz dunkel." Schwarzlichttheater, Schattentheater. Spandauer und Berliner Politiker verweigern im Arbeitsbereich Kultureller Bildung in sozialen Brennpunkten ein Mindestmaß an sozialer und Planungssicherheit. Drei Arbeitspartner/Freunde starben in Spandau an Stressfolgen, Speiseröhrenkrebs, Aortenriss, Herzstillstand. Angelika Höhne/Grüne gehörte dazu.
Verfügen Sie über ausreichend Arbeitsbeziehungen, unser Problem grundlegend zu lösen? Können Sie für Kulturelle Bildungsarbeit in sozialen Brennpunkten Spandaus 2016 zumindestens 5000 Euro realisieren? Wir wollen weiter arbeiten - können.
Sehr geehrte Frau Eck und Herr Kulick,
zuerst, vielen Dank für Ihre Fragen und vor allem für Ihren Einsatz im Bezirk Spandau.
Das Thema Kunst/Kultur gehört ehrlicherweise nicht zu den Gebieten bei denen ich über ausreichende Kenntnisse verfüge. Zu diesem Themenkomplex ist Frau Marion Schunke (Piraten, Spandau WK2) als Musikerin kompetenter und kann Ihre Frage sicherlich umfangreicher beantworten als ich es je tun könnte. Deshalb habe ich Ihre Frage vorsorglich an Sie weitergeleitet.
Ihre konkrete Frage ob ich über ausreichende Arbeitsbeziehungen verfüge Ihr benanntes Problem zu lösen, muss ich bedauerlicherweise verneinen. Zu Ihrer zweiten Frage bzgl. „Realisierung von min. 5000€ für Kulturelle Bildungsarbeit in sozialen Brennpunkten Spandaus 2016“ muss gesagt werden, das dieses fürs Jahr 2016 nicht mehr möglich erscheint, da die Wahlen im Sep. stattfinden und die Haushaltsplanungen bereits vollzogen wurden. Für das Jahr 2017 sehe ich dieses dahingehend möglich. Ich werde mich auf jedem Fall mit Ihrem Projekt beschäftigen und mich sachkundig machen und Ihr Projekt auch unterstützen, sofern ein Zuspruch von den Bürgern gegeben ist. Ich finde es bedauerlich dass trotz Zuspruch von Frau Schunke keine Gelder für Ihr Projekt im Jahr 2016 bewilligt wurden.
Mit freundlichem Gruß
Ferdinand Perssen