Was wollen Sie tun, um qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort in Duisburg zu schaffen und was, um die Bildung der Kinder mit Migrationshintergrund deutlich zu verbessern?
Sehr geehrte Frau Renate N.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Zunächst möchte ich Sie um Verständnis bitten, dass ich Ihre Nachricht erst jetzt beantworte, da die Konstituierung unserer Fraktion erst jetzt abgeschlossen ist.
Es ist unser und auch mein persönliches Interesse, den Produktions- und Industriestandort Deutschland und Duisburg und das Ruhrgebiet als Industrieregion zu erhalten, weiterzuentwickeln und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Deshalb habe ich mich (glücklicherweise erfolgreich) um einen Sitz im Wirtschaftsausschuss bemüht und verantworte fortan die Industriepolitik für die grüne Bundestagsfraktion.
Eine Industriepolitik, die die Unternehmen auf dem Weg Richtung Klimaneutralität unterstützt, ist der zentrale Schlüssel für unsere Stadt. Ich bin der festen Überzeugung, dass Stahl, Chemie und Co. eine Zukunft haben, wenn wir die Produktionsprozesse mit staatlicher Unterstützung umgestalten. Der Koalitionsvertrag sieht hier viele Maßnahmen vor, die vom grün geführten Wirtschafts- und Klimaschutzministerium in den nächsten Monaten angegangen werden. Ich werde als Abgeordneter die Umsetzung begleiten.
In vielen Regionen und Branchen herrscht jedoch mittlerweile ein großer Fachkräftemangel - so auch in Duisburg. Die Ampel-Regierung hat sich deshalb die Weiterentwicklung der Fachkräftestrategie vorgenommen, wozu im Wesentlichen die Stärkung der beruflichen Aus-, Fort und Weiterbildung sowie Neuorientierung sowie die Modernisierung der Fachkräfteeinwanderung als auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zählen.
Ein gerechtes Bildungssystem ist essenziell für gleiche Lebenschancen. Doch leider haben wir in Deutschland nach wie vor eine massive Gerechtigkeitslücke - denn der eigene Bildungserfolg ist viel zu häufig abhängig von der sozialen Herkunft und dem sozioökonomischen Status der Eltern.
Die Pandemie droht dieses Problem noch weiter zu verschärfen. Wir brauchen deshalb gezielte Investitionen, um gleiche Lebenschancen für alle Kinder erreichen zu können.
Daher setze ich mich dafür ein, dass Duisburg von den mit dem Koalitionsvertrag auf den Weg gebrachten Förderprogrammen für Schulen mit besonderem Unterstützungsbedarf profitiert. Ich habe selbst als grüner Verhandlungsführer für den Bildungsbereich daran mitgewirkt, dass der Bund gezielt und dauerhaft Schulen in benachteiligten Regionen unterstützt - etwa mit zusätzlicher Schulsozialarbeit, Schulbudgets zur weitgehend freien Verwendung in den Schulen und Investitionen in die Gebäude, die Digitalisierung und vieles mehr.
Die geplante Einführung einer Kindergrundsicherung wird außerdem einen entscheidenden Beitrag leisten, um mehr Kinder aus der Armut zu führen. Wer sich existenzielle Sorgen macht, kann nicht konzentriert und mit Freude in die Schule gehen.
Mit freundlichen Grüßen
Felix Banaszak