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Farid Müller
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Frage von Monika W. •

Frage an Farid Müller von Monika W. bezüglich Gesundheit

Hallo Farid,

an diesem Wochenende fanden mal wieder die Harley Days in Hamburg statt, natürlich offiziell nicht auf St. Pauli! Als Anwohner auf St. Pauli (ich wohne in der Seilerstraße) konnte ich Freitag bis Sonntag erleben, dass der wirkliche Veranstaltungsort mal wieder die Reeperbahn war.

Durchgehender gesundheitsschädigender Lärm in der Regel von Mittags bis spätabends/nachts.

Dazu kam am Sonntag Morgen um 8:00 Uhr ohrenbetäubender Lärm durch den Veranstalter des Hella Marathons. Als dieser um 12:00 Uhr fertig war, fand auch schon die Harley Parade statt.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass mit meiner Stimme für die GAL die Anwohner auf St. Pauli wirklich vor Lärm geschützt werden. Irgendwie muss ich etwas verpasst haben wenn seit Tagen durch die Presse geistert, dass der Senat (und damit auch die GAL) den "Lärm" in Musikklubs gesetzlich reglementieren will (also Menschen schützen will die sich freiwillig in "Lärmsituationen" begeben) und tatsächlich Menschen unfreiwillig und zwangsweise Lärm ausgesetzt werden.

Was gedenkt die GAL zu tun, um die Anwohner auf St. Pauli wirklich vor diesem unerträglichen Lärm zu schützen? Das Reeperbahn Festival oder auch der Schlagermove greifen die Gesundheit deutlich weniger an - einzelne Motorräder hatten sicherlich Düsenjäger-Qualität!

Warum gibt es keine klare politische Weisung an die Polizei, hier vorbeugend ein- und durchzugreifen?

Besten Dank für eine klare Antwort.

Monika Wegner

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Wegner,

Gleich vorweg: Hamburg braucht die Harley-Days ungefähr so dringend wie eine neue Sturmflut. Deshalb hat die GAL in Hamburg-Mitte jahrelang dafür gekämpft, dass diese Veranstaltung wenigstens nicht mehr im Bezirk Hamburg-Mitte stattfindet. Mit Erfolg, weil die Harley-Days nicht mehr auf dem Heiligengeistfeld stattfindet. Die damit verbundene Belastung war inakzeptabel.

Mit der Veanstaltung in Altona galt es jetzt für uns neue Erfahrungen zu sammeln. Um es kurz zu machen: Die Veranstaltung zieht immer noch viel zu viele viel zu laute Biker auch nach St. Pauli.

Das Problem daran ist, dass die Biker sozusagen auf eigene Faust nach St. Pauli gefahren sind. Diese Fahrten waren nicht als Veranstaltung angemeldet und werden rechtlich wie eine Teilnahme am normalen Straßenverkehr bewertet. Und solange ein Motorrad eine Straßenverkehrszulassung hat, darf es erst einmal überall am Straßenverkehr teilnehmen.

Ich war am Wochenende selbst in St. Pauli unterwegs, um mir das Ergebnis mal anzuhören. Sie haben völlig recht, teilweise war es immer noch zu laut. Ich finde, dass sich die Verhältniss im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verbessert haben, aber was zu viel ist, ist zu viel.

Jetzt sehe ich nur zwei Lösungen: Entweder verbieten alle Bezirke in Zukunft die Harley Days, was ich aus Lärm- und Umweltgesichtspunkten für richtig hielte. Oder wir erlassen ein Fahrverbot für Motorräder an dem entsprechenden Wochenende zumindest für die Reeperbahn.

Viele Grüße
Farid Müller

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