Eva Rosen mit Ella
Eva Rosen
dieBasis
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Frage von Alexander L. •

Wie stehen sie zu den inflationär verwendeten NS-Vergleichen der QD-Bewegung/Die Basis (Scholl, Frank, ungeimpft) und der damit verbundenen Sorge hier lebender Juden und jüdischer Organisationen.

Hinterbliebene der in der NS-Zeit Verfolgten und Ermordeten, sowie Jüdische Organisationen äußern sich, auch aufgrund eines wieder stärker verbreiteten Antisemitismus, besorgt über die durch Vergleiche mit den ermordeten Opfer stattfindende Relativierung Ihrer Gesinnungsgemeinschaft. Statt sich eindeutig von solchen Aussagen zu distanzieren und entsprechende Konsequenzen zu ziehen, werden wie z. B. im Fall Bhakdi fadenscheinige Ausreden gesucht. Keiner glaubt an die Ausrede mangelhafter Deutschkenntnisse, wenn die antisemitschen Aussagen im einwandfreien Deutsch getätigt wurden und Herr Bhakdi auch sonst seine Ansichten in einem guten Deutsch vertreten kann.

Eva Rosen mit Ella
Antwort von
dieBasis

Nicht nur Sie sind besorgt über NS Vergleiche, Relativierungen und Antisemitismus in Deutschland. Das bin ich auch. Wie Sie meinem Nachnamen entnehmen können, stehe ich der jüdisch/israelischen Gemeinschaft in Deutschland sehr nah. In meiner eigenen Familiengeschichte gibt es Opfer der NS Zeit. Meine persönliche Meinung ist, dass wir uns alle miteinander sehr schulen und historisch bilden müssen um die Geschehnisse der Nationalsozialisten niemals zu vergessen und auch um zu verstehen, wie es dazu gekommen ist. Die Sorge vieler Menschen um eine entstehende Zweiklassengesellschaft und den sozialen Ausschluss von Menschengruppen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch der derzeitige Regierungsstil der Regierung darf hinterfragt werden, da "von oben durchregiert" wird. Meines Erachtens wäre es sogar eher verwerflich die ganzen Entwicklungen nicht mit Sorge zu betrachten, die Sorge vor Faschismus, Totalitarismus und Autokratismus. Wir dürfen als Gesellschaft nie wieder Menschengruppen aus dem sozialen Leben ausschließen und es darf auf gar keinen Fall zu einer Zweiklassengesellschaft kommen.

Zu Bhakdi. Ich habe mir das Interview in voller Länge angesehen und die Passagen die man dort herausgenommen und aus dem Kontext gerissen hat, sind in der Tat mehr als unglücklich. Setzt man das Ganze aber wieder in Kontext, sagt Herr Prof. Dr. Bhakdi vor allen Dingen, wie sehr er die jüdisch/isrealische Gemeinschaft liebt und verehrt und er erzählt, wie er jüdischen Künstlern aus seiner tiefen Bewunderung heraus hinterher gereist ist. Der Univ.-Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi ist Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie. Dass er die restriktiv durchgesetzten Maßnahmen in Israel beanstandet ist sein gutes Recht. Ich kenne kaum einen Menschen, der geeigneter wäre die Maßnahmen, die Behandlungsstrategien und die Politik in Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie so fachlich zu kritisieren wie er.