Bundestagsabgeordnete für Berlin-Mitte
Eva Högl
SPD
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Frage von Dirk M. •

Frage an Eva Högl von Dirk M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Werte Frau Högel,

mich würde Ihre Meinung zum Thema "Pro Reli" interessieren. Ein landespolitisches Thema, das Sie als Abgeordnete mit Berliner Wahlkreis nicht kalt lassen wird. Die Berliner SPD macht da -sympathischerweise- keinen geschlossenen Eindruck.

Herzlichst
Dirk Meyer

Bundestagsabgeordnete für Berlin-Mitte
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Meyer,

vielen Dank für Ihre Frage zum Volksentscheid "Pro Reli".

Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen erst heute antworte.

Ich selbst bin gläubige Christin und kann viele Argumente für einen Religionsunterricht als Pflichtfach gut verstehen. Gleichwohl setze ich mich aus Überzeugung für einen gemeinsamen Ethikunterricht ein und halte die Einführung für eine richtige Entscheidung. Gerade in einer internationalen Stadt wie Berlin mit seiner Vielfalt an Religionen und Traditionen ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler gemeinsam und von einander lernen.

In einem gemeinschaftlichen Unterrichtsfach Ethik haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, miteinander ihre religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen zu diskutieren, Unterschiede kennen zu lernen, aber auch gemeinsame Werte festzustellen und diese zu verinnerlichen.

Ziel des Ethikunterrichts ist es, keine Schülerin und keinen Schüler auszugrenzen. Im letzten Jahr vor der Einführung des Ethikunterrichts, Mitte 2006, haben nur noch ein Viertel der Berliner Oberschülerinnen und Oberschüler an einem Religions- oder Weltanschauungsunterricht teilgenommen. Mit dem Fach Ethik wurde die Vermittlung von gemeinsamen Werten wieder zurück in die Schule geholt.
Durch den gemeinsamen Ethikunterricht wächst das Verständnis für andere Religionen, Lebensweisen und Weltanschauungen. Aber auch die Vermittlung von gemeinsamen Werten, wie Toleranz, Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit steht im Mittelpunkt des Faches Ethik.

Diese gemeinsamen Werte sind für das Zusammenleben in unserer Stadt unabdingbar. Deshalb setze ich mich als praktizierende Christin für den Ethikunterricht ein.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Eva Högl, MdB