Frage an Eva Högl von Emre S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Fr. Högl,
mein Name ist Emre Sanal und ich bin Schüler der Martin-Wagner Schule, OSZ Bautechnik II.
Wir teilen unsere Schule mit der Marcel Breuer Schule, Oberstufenzentrum für Holztechnik und unsere Schule soll aufgelöst werden.
Die Schließung unserer Schule ist für alle Schüler und Lehrer nicht nachvollziehbar und vollkommen unbegründet. Unsere Schule ist gut ausgelastet, bei Schülern und Lehrern beliebt und hat bei einer Evaluation im Frühjahr 2016 als einer der besten Schulen Berlins abgeschnitten.
Es sollen so schnell wie möglich Fakten geschaffen werden. Die Martin-Wagner-Schule soll noch vor den Wahlen im September 2016 zerschlagen werden.
Die Entscheidung wurde in einem kleinen Kreis in der Senatsverwaltung getroffen ohne die betroffenen Schulen, die Vertreter von Schülern und Lehrern vorher zu befragen.
Es wurden keine Alternativen geprüft, es wurden keine Argumente abgewogen und die Folgen für die Schüler, und die Lehrer sind nicht absehbar.
Dieses Vorgehen mit einer Brennpunktschule, an der eine hervorragende Integrationsarbeit geleistet wird, ist weder SOZIAL noch DEMOKRATISCH.
Wir fordern, dass die Schließung der Martin-Wagner-Schule umgehend zurückgenommen wird!
Wir bitten um Hilfe.
Sehr geehrter Herr Sanal,
vielen Dank für Ihr Schreiben über das Internetportal abgeordnetenwatch.de, in dem Sie Ihre Kritik an der geplanten Fusion der Oberstufenzentren der Martin-Wagner-Schule und der Marcel-Breuer-Schule äußern.
Nach Bekanntgabe der geplanten Fusion gab es in den vergangenen Wochen großes Unverständnis und Verwirrung. Betroffene, insbesondere des Oberstufenzentrums der Martin-Wagner-Schule wie Sie, kritisierten, an den Entscheidungen der geplanten Fusion nicht beteiligt geworden zu sein, und befürchteten daher eine Auflösung ihrer Schule und eine Standortverschiebung.
Infolge der Bekanntgabe und der Kritik an den geplanten Veränderungen wurden in den vergangenen Tagen und Wochen zahlreiche Gespräche zwischen den verantwortlichen Stellen und Akteuren geführt. Auch dank des Engagements sozialdemokratischer Abgeordneter des Abgeordnetenhauses und meines Bundestagskollegen Klaus Mindrup wurde ein Kompromiss gefunden, der alle Beteiligten zufriedenstellen dürfte. Es freut mich Ihnen mitteilen zu können, dass dieser Kompromiss auch Ihre Kritikpunkte berücksichtigt und Ihre Befürchtungen entkräftet.
Erstens ist keine einseitige Auflösung oder Zerschlagung der Martin-Wagner-Schule geplant. Zweitens wird die Ausgestaltung der Fusion unter unmittelbarer Beteiligung der beiden betroffenen Schulen durchgeführt werden. So soll ein ergebnisoffener Dialog in Form einer Steuerungsgruppe geführt werden, an der u.a. Vertreterinnen und Vertreter beider Schulen teilnehmen. Drittens werden abschließende Entscheidungen und damit die Fusion an sich nicht vor Sommer 2017 getroffen und durchgeführt werden.
Ich hoffe, dass Sie mit diesen guten Nachrichten erholsame, schöne und sonnige Sommerferien genießen können.
Mit freundlichen Grüßen
Eva Högl