Frage an Eva Högl von Niels H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Högl,
Klassenunterschiede von Menschen darf es in einem Land wie dem unsrigen nicht geben, dennoch haben wir die Situation das hunderte (wahrscheinlich tausende) muslimische Frauen keine Einstellungen in Job im öffentlichen Dienst Aufgrund ihres Kopftuchs bekommen. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe ich über ein duzend angehende und absolvierte muslimische Lehrerinnen die entweder auf die ein, zwei "muslimischen" Schulen in Deutschland ausweichen oder enttäuscht das Land in Richtung Österreich verlassen.
*Was für ein Wahnsinn, WIR bilden diese Menschen seit der 1. Klasse aus, lassen sie Abitur (teilweise als Jahgangsbeste und mit Auszeichnungen) machen, geben ihnen Bafög-gefördertes Studieum und verschenken diese Spitzen-Akademiker an den Rest der Welt die sie mit offenen Armen aufnehmen - diese Leute, die für unseren Arbeitsmarkt nun nicht mehr geeignet sind???... - was für ein Schwachsinn*
Angesicht des massiven Mangels, Lehrernachschub für die kommenden Jahre zu gewährleisten und auch jungen Muslimen, muslimische Lehrer und Lehrerinnen als Vorbilder bieten zu können, ist es an der Zeit die doppelmoralische Verweigerungshaltung im Öffentlichen Dienst konsequent ab zu bauen und die Ungleichbehandlung muslimischer Frauen im öffentlichen Dienst vorbedingungsfrei zu ermöglichen.
Mit diesen Worten möchte ich auch klar auf eine Öffnung im Polizei-Dienst nennen!
Liebe Frau Högl, ich hoffe Sie sehen die Problematik und die Denkfehler aus konservativen Kellern und bekennen klar Stellung gegen diese Ungleichbehandlung muslimischer Frauen im öffentlichen Dienst. Diese soziale, ökonomisch und integrationspolitisch völliger Schwachsinn sind.
Herzlichen Dank für Ihre Zeit und die besten Grüße aus dem Tiergarten!
Sehr geehrter Herr Haßdorf,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Ich kann Sie in Ihrem Anliegen nur unterstützen. Wir brauchen mehr Diversität bei der Personalauswahl im öffentlichen Dienst. Die Ungleichbehandlung von Menschen mit anderer Hautfarbe, anderem Glauben oder sexueller Orientierung ist nicht hinnehmbar! Das gilt nicht nur für Schulen, sondern für alle Bereiche des öffentlichen Dienstes.
Bei unserer Arbeit im Untersuchungsausschuss zu Aufklärung der Hintergründe der NSU-Morde wurde deutlich, dass sich die kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft auch in der Polizei nicht widerspiegelt. Noch vielmehr: leider mussten wir erkennen, dass routinisierten, teilweise rassistisch geprägten Verdachts- und Vorurteilsstrukturen exisitieren. Hier müssen wir ansetzen und diesem Phänomen konsequent begegnen. Wir müssen mehr Migrantinnen und Migranten für den Polizeidienst gewinnen. Dafür wollen wir Zielmarken vorgeben und zielgruppenbezogen für eine Tätigkeit im Polizeidienst werben, um eine gezielte Erhöhung der Diversität in der Polizei sicherzustellen.
Mit der Diskriminierung im öffentlichen Dienst muss Schluss sein. Die SPD-Bundestagsfraktion wird sich in der 18. Legislaturperiode diesem Thema mit Nachdruck annehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Eva Högl