Frage an Enno Hagenah von Christiane R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Hagenah,
im Vorfeld der Landtagswahlen trete ich mit folgender Problematik bezüglich der Lehrerausbildung im Vorbereitungsdienst der unterschiedlichen Lehrämter an Sie heran:
Im gymnasialen Lehramt bilden Fachleiter aus, die durch ihr Amt der Besoldungsstufe A15 zugeordnet sind.
Sie besetzen eine Funktionsstelle (auf Lebenszeit), die am Studienseminar (= Dienststelle) anhängig ist.
Im Lehramt GHRS hingegen werden Fachseminarleiter mit der Wahrnehmung der Ausbildungstätigkeit beauftragt.
Die Beauftragung ist jederzeit widerrufbar. Für ihre Tätigkeit erhalten sie eine Stellenzulage von 150.-EUR auf ihr normales Lehrergehalt (A12 bzw. A13), die nicht pensionswirksam ist.
Bei gleicher Tätigkeit, die durch eine gemeinsame APVO festgeschrieben ist, beträgt die Gehaltsdifferenz demzufolge bis zu 1066.-EUR im Monat.
Aus diesen Besoldungs- und Statusunterschieden ergibt sich seit Einführung des Vorbereitungsdienstes in Niedersachsen, also seit nunmehr fast 35 Jahren, eine Benachteiligung der Lehrämter GHRS, die in der Sache nicht gerechtfertigt ist und zudem einer zunehmenden Verschärfung unterliegt, da der Besoldungserhöhungen im gymnasialen Lehramt eine statische Stellenzulage im Lehramt GHRS gegenübersteht.
Dies halte ich für einen Zustand, der nicht akzeptabel ist.
Wie stellen Sie sich bzw. wie stellt sich Ihre Partei zu dem dargestellten Problem?
Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um der Problematik zu begegnen?
Eine weitere Ungerechtigkeit an den Studienseminaren der Lehrerausbildung betrifft die dort tätigen Verwaltungsangestellten, die vergütungsmäßig als Schreibkräfte unterster Lohngruppe behandelt werden, gleichwohl aber eigenverantwortliche Tätigkeiten in der Organisation des Vorbereitungsdienstes und der Durchführung von Staatsprüfungen wahrnehmen, die zumindest einer Sachbearbeitertätigkeit entsprechen.
Auch hier bitte ich um Ihre Stellungnahme.
Mit freundlichem Gruß
Christiane Reichert-Habbel
Sehr geehrte Frau Reichert-Habbel,
ihre Kritik an der Ungleichbehandlung der Lehrämter im Vorbereitungsdienst teilen wir.
Im Oktober haben wir einen Antrag zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung in den Landtag eingebracht, in dem wir uns unter anderem dafür einsetzen, dass die Ausbildung sowohl in der ersten Phase als auch im Vorbereitungsdienst schulstufen- und nicht schulformbezogen erfolgen soll. Damit würde auch die ungleiche Bezahlung der FachleiterInnen bzw. FachseminarleiterInnen überwunden werden. Unseren Antrag und weitere Infos finden Sie hier: http://gruenlink.de/ctn .
Selbstverständlich setzen wir uns auch dafür ein, dass die Verwaltungsangestellten in den Studienseminaren tätigkeitsangemessen entlohnt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Enno Hagenah