Frage an Elvira Drobinski-Weiß von Anna B. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Frau Drobinski-Weiß,
es geht mir um die nationale Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPR).
Frage 1: informieren sich die Abgeordneten eingehend über mehrere unabhängige Portale? Ärzte, die im Internet darüber schreiben, wissenschaftlich fundierte Studien? Bürger, die schon jahrelange Erfahrung mit dem Dampfen und ihrer Gesundheitsverbesserung haben.
Ich lese auch immer wieder, dass das deutsche Krebsvorschungsinstitut so wie das BfR herangezogen wird um seine Meinung zu bilden.
Frage 3: Gibt es eine wissenschaftlich fundierte Studie von o.g. Institutionen oder berufen sich die Abgeordneten immer nur auf die Stellungsnahmen derselben, das ja nur mal eine Meinung darstellt (es könnte sein, es ist möglich....) aber noch lange keine richtige Studie!
Frage 5: Welche Studien haben Sie gelesen?
Ich selbst konnte auf folgender Seite "echte" Studien und gutes Infomaterial finden: blog.rursus.de und ig-ed.org und www.biomedcentral.com und ganz neu http://www.mr-smoke.de/magazin/e-zigaretten-studie-2015-dampf-unbedenklich/. Die letztere kommt zum Fazit, dass E-Zigarettendampf so ungefährlich sei wie das Einatmen von Luft.
Die Pharma- und Tabakindustrie hat sehr großes Interesse daran diese E-Zigarette vom Markt stark einzuschränken.
Frage 6: Kann ich darauf vertrauen, dass Sie sich wirklich unabhängig von dieser Lobbyarbeit ihre Meinung bilden? Und die Öffentliche Meinung nicht als ebenso lästige Lobbyarbeit sehen, sondern als das was sie ist, das Interesse der Bürger.
Bitte beantworten sie mir doch alle meine Fragen und ich hoffe, dass sie sich nicht so verhalten wie manche andere Abgeordneten, die nur eine Standardantwort schreiben. Es hängen von dieser Entscheidung ja Menschenleben ab.
Freundliche Grüße
A. Becker
Sehr geehrte Frau Becker,
als Abgeordnete haben wir vielfältige Möglichkeiten uns zu informieren. Dazu gehören die allgemein zugänglichen Portale, aber auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestages, Informationen aus der Anhörung von Expertinnen und Experten sowie zahlreiche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern bzw. mit Interessenvertretern. Welche Formen man wie stark nutzt, bleibt selbstverständlich jedem selbst überlassen.
Wenn Sie sich ansehen, wie Anhörungen funktionieren, werden Sie sehen, dass hier unterschiedliche Sichtweisen von Expertinnen und Experten vorgestellt werden. Die Aufgabe von uns Abgeordneten ist es, diese Argumente abzuwägen und sich ein eigenes Urteil zu bilden.
In der Wissenschaft kann es vollkommen seriös zu unterschiedlichen Auffassungen kommen.
Wenn ich mir nur den letzten von Ihnen aufgeführten Link ansehe, so überkommt mich sofort Skepsis, weil der Auftraggeber der Studie zwangsläufig ein Interesse an bestimmten Ergebnissen hat. Deswegen ist es auch falsch, Lobbyismus grundsätzlich zu verdammen. Es ist richtig, dass wir uns als Abgeordnete mit den vorgebrachten Argumenten auseinandersetzen. Entscheidend ist, dass wir am Ende abwägen und dann entscheiden. Daran haben auch die Bürgerinnen und Bürger ein Interesse, da es in größtmöglichem Maße gute Entscheidungen garantiert.
Mit freundlichen Grüßen
Elvira Drobinski-Weiß