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Frage von Jana E. •

Frage an Elmar Widder von Jana E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Widder,
ich verfolge mit Interesse Ihre Wahlkampagne und bin beeindruckt wie Sie als Einzelkandidat ohne Partei im Rücken Ihre politischen Ziele verfolgen und engagierten Wahlkampf betreiben. Schade, dass ich in meinem Wahlkreis keinen solchen Kandidaten wie Sie finden kann. Da mir unsere mühsam über Jahrhunderte erkämpften Bürgerrechte besonders wichtig sind, meine beiden zusammenhängenden Fragen: Wie wollen Sie im Falle eines Bundestagsmandats sicherstellen, dass wir Bürger wieder mehr Gehör finden und die Politiker unsere Interessen und nicht die der Großunternehmen verfolgen? Wie können Sie uns Bürger wieder für mehr gelebte Demokratie begeistern und somit auch der zunehmenden Politikverdrossenheit entgegenwirken? Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
J. E.

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Antwort von
UNABHÄNGIGE

Sehr geehrte Frau E.,

vielen Dank für Ihr Lob und ja, eine Kandidatur in einem sehr kleinen Verbund ist in der Tat anstrengend. Andererseits wird man aber auch zum Generalist, kümmert sich um vieles und somit bleibt der Tag abwechslungsreich. Und es ist auch wichtig, aktiv zu werden, da auch mir die von Ihnen erwähnten Bürgerrechte ebenfalls sehr am Herzen liegen.

Wie können wir Bürger also wieder mehr Gehör im Parlament finden? Nun, zunächst sollte sich jeder und jede Einzelne einfach mehr für Politik interessieren und sich auch zutrauen, diese politische Meinung letztendlich zu äußern. Wenn ich Meinung sage, rede ich nicht von Hetze oder ähnlichen Dingen. Es reicht im Jahr 2017 nicht mehr aus, alle vier Jahre auf einem Wahlzettel ein Kreuz zu machen und zu hoffen, dass es die anderen schon für uns richten werden... das können wir vergessen. Die Politikverdrossenheit ist in der Tat ein Problem. Wenn wir uns ansehen, wie viele Bürger gar nicht mehr wählen gehen, dann könnte man fast traurig werden.

Deshalb plädiere ich unter anderem auch für die Volksabstimmungen auf Bundesebene, die im Artikel 20 des Grundgesetzes ganz klar erwähnt werden. Fragen über die Grundrechte sollten hierbei selbstverständlich ausgenommen bzw. geschützt bleiben. Eine Abstimmung über die Wiedereinführung der Todesstrafe würde unsere Gesellschaft nicht voranbringen, sondern zurück in die Vergangenheit versetzen. Aber könnte man das Volk zum Beispiel nicht befragen, ob Lobbyarbeit begrenzt bzw. eingeschränkt werden soll? Die etablierte Politik ist überhaupt nicht zukunftsorientiert und erzählt uns im Zeitalter der Digitalisierung das Märchen der „Vollbeschäftigung“ und der notwendigen Aufrüstung.

Es muss also wirklich sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, um wieder mehr Menschen für die Demokratie zu begeistern, da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Unsere Gesellschaft wirkt apathisch, weil wir so oft enttäuscht wurden. Sehen Sie sich doch nur die leeren Versprechen der etablierten Politiker im Fernsehen an (TV-Kanzlerduell). Weil wir durch den „Raubtierkapitalismus“ und den kontinuierlichen Sozialabbau über Jahre hinweg enttäuscht wurden, radikalisieren sich die politischen Meinungen innerhalb der Gesellschaft rasend schnell.

Das bedeutet, wir – das Volk – sollten uns jetzt schleunigst wieder mehr von der Staatsgewalt friedlich und mit überzeugenden Argumenten zurückholen, bevor einige wenige Großkonzerne sich diese Staatsgewalt komplett einverleiben. Denn ich weiß ich nicht, wo uns der ständig anhaltende Kampf um Ressourcen hinführen wird.

Viele Grüße

Ihr Elmar Widder