Frage an Ellmer Cramer von Marcel H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Cramer,
ich würde gerne von ihnen wissen, wie sie das Verhalten von Airbus im Bezug auf des Werk in Varel sehen? Finden sie es richtig, dass der Konzern Stellen streiche und dazu noch Werke wie das in Varel verkaufen möchten, wenn sie zeitgleich noch einen Rekordumsatz "einfahren"?
Wie würde Friesland die Situation bewältigen, wenn das Werk schließt und damit alle Arbeiter Arbeitslos werden?
Mit freundlichen Grüßen
Marcel Hasse
Moin Herr Hasse,
vielen Dank für ihre Frage, die sicher viele in unserem Landkreis interessiert. Ich kann ihre Skepsis in der Frage förmlich spüren, dass mit einem Verkauf von Airbuswerken eine Problemlösung im Sinne der Arbeitnehmer nicht einhergeht. Ich bin besorgt, dass durch den Verkauf zwar kurzfristig der Erhalt der Abeitsplätze gelingt, weil das Werk Varel zur Zeit gut ausgelastet ist, aber nicht dauerhaft wirkt. Was ist, wenn zukunftsnotwendige Investitionen heranstehen, die für die neue Generation von Luftfahrzeugen, egal ob Boeing oder Airbus, unabdingbar sind? Aufgrund fehlender Verträge oder Verpflichtungen den vorstehenden Flugzeugherstellern gegenüber, kann das Risiko zu hoch sein, um allein vom neuen Besitzer getätigt zu werden? Die Freien Wähler wollen keinen weiteren Rückzug des Landes und Bundes aus Schlüsselindustrien. Wir denken, dass die Kontrolle der Investitionsbürgschaften und staatlichen Investitionshilfen wieder verstärkt durch das Land und Bund wahrgenommen werden und zwar nicht durch Politiker, die aus Geltungssucht in den Aufsichtsräten sitzen, sondern durch kompetente Beamte, die bei Versagen zur Verantwortung gezogen werden können.
Die Politik und zwar SPD,CDU und insbesondere die FDP (Wirtschaftsministerien bei Bund und Land) haben in den 80érn und 90ér Jahren, den Ausstieg bei Airbus durch Aktienverkäufe zu verantworten. Bei der Deutschen Bahn können wir zur Zeit das gleiche Phänomen verfolgen, dass Profite auf dem Rücken der Arbeitnehmer gemacht werden, aber nur die Aktionäre und Manager profitieren. Dies werden die Freien Wähler nicht tolerieren! In fast allen Kommunen achten wir darauf, dass der normale Bürger nicht von der allgemeinen Entwicklung abgekoppelt wird. Wir wollen eine Politik von unten nach oben. Wir scheuen auch nicht davor zurück, Politiker anzuklagen, die ihre Aufsichtsratsposten nicht im Sinne der Bürger wahrnehmen,siehe VW-Affäre und bei Preussag/TUI. Durch Vergünstigungen, wie Privatjets und Urlaubsreisen, haben sich diese Leute in Abhängigkeit begeben und kommen ihrer Aufsichtsfunktion nicht genügend nach. Wir fordern einen Amtsanwalt, der auch ohne öffentlichesa Interesse die strafrechtlichen Konsequencen sicherstellt. Bitte informieren sie sich weiter auf unseren Internetseiten www.FW-iedersachsen.de und unterstützen sie uns durch beide Stimmen Liste 14.
Ellmer Cramer