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Elke Zobel
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Frage von Moritz W. •

Guten Tag Frau Dr. Zobel, was werden Sie unter Bedingung der Wahl in den Bundestag konkret unternehmen, um Zugverbindungen in Deutschland zuverlässiger, schneller und komfortabler zu gestalten?

Guten Tag Frau Dr. Zobel,
jedes Woche pendele ich zwischen Aachen und Kempten (Allgäu). Damit ergeben sich regelmäßig zwei Bahnfahrten pro Woche, die planmäßig gut fünfeinhalb Stunden dauern. Eine Reisedauer, die mit dem Auto wettbewerbsfähig ist.
Allerdings zeigt die Realität, dass ich bei etwa 50 % meiner Fahrten mehr als 60 Minuten verspätet am Ziel ankomme.
Die Gründe sind divers: belegte Streckenabschnitte, sodass Züge warten müssen (Infrastruktur!); verspätete Bereitstellung von Zügen (Material/Personal), Signalstörungen (Infrastruktur), defekte Züge (Güter, Personen; Infrastruktur (Ausweichgleise), Material). Teilweise fehlt auch beim Personal die Bereitschaft, sich ernsthaft um die Vormeldung von Anschlusszügen zu bemühen.
Was werden Sie konkret unternehmen, um Zugverbindungen in Deutschland zuverlässiger, schneller und komfortabler zu gestalten?
Voraussetzung ist natürlich, dass nicht nur Spaßparteien den 20. Deutschen Bundestag bilden.
Ich freue mich auf Ihre Antwort!

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Antwort von
Die PARTEI

Guten Abend Herr Wollbrink,

ich kann Ihren Schmerz gut verstehen, als ob es nicht genug Belastung wäre, Wochenendheimfahrer zu sein und diese langen Fahrten auf sich zu nehmen. Und Sie sprechen eigentlich den Kern des Problems an. Die Gründe für Verspätungen im Bahnverkehr sind vielfältig, das ist richtig, aber der größte Teil der Gründe hat seine Ursache in der chronischen Unterfinanzierung der Bahn und dem Versuch effizienter, also mit weniger Material- und Personalaufwand, möglichst viele Umsätze zu generieren. Deshalb werden dreigleisige Strecken rückgebaut auf Zweigleisig, die Wartungsintervalle werden gestreckt, etc..

Wir brauchen mehr ÖPNV und auch zu bezahlbaren Preisen. Es ist eine krude Fehlentwicklung Flugverkehr derart zu subventionieren, dass man von Köln oder Düsseldorf aus für 29 € nach Berlin oder nach Mallorca fliegen kann. Würde man hier darauf drängen, dass es realistische Preise gibt und auch Flughäfen, die über Jahre nur Verluste machen, schließen, dann könnte man dieses Geld gut in den ÖPNV stecken. Das wäre auch im Sinne des Klimaschutzes ein echter Gewinn.

Das klingt jetzt nach sehr grünen Vorschlägen. Ich habe aber nicht die Hoffnung, dass die Grünen es schaffen ähnliche Konzepte durchzusetzen, insbesondere für den Fall, falls sie mit der CDU koalieren sollten. Zu dem Thema und zum Thema Lobbyismus kann ich Ihnen den Podcast von Marco Bülow empfehlen. https://lobbyland.de/ Vielleicht haben sie ja mal Zeit auf einer Ihrer Bahnfahrten diese anzuhören.

Und abschließend, ich teile Ihre Ansicht dass wir zu den gegenwärtigen Spaßparteien ein Gegengewicht im Bundestag brauchen. Aber selbst wenn wir nur wenige Kandidaten in den Bundestag bekommen sollten wir werden immer versuchen den Parteien den Spiegel vorzuhalten und Missstände auf satirische Art anprangern.

Mit besten Grüßen,

Elke Zobel