Frage an Elke Kiltz von Stefanie M. bezüglich Umwelt
Rheinland-Pfalz bietet große Möglichkeiten für den sogenannten "sanften Tourismuns" (z.B. Naherholung) sowie Biolandwirtschaft und den Einsatz von Biomasse als zukünftigen Energieträger.
Welche Ideen und Konzepte haben die Grünen, um diese Bereiche in den nächsten Jahren zu fördern?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Stefanie Maltha
Hallo Frau Maltha,
Rheinand-Pfalz hat in der Tat ungeheure Stärken im Bereich "sanfter Tourismus", die es allerdings richtig zu nutzen und in Szene zu setzen gitl. Wir haben interessante Städte mit historischen Highlights, weitgehend wunderschöne abwechslungsreiche Kulturlandschaften mit den Mittelgebirgslagen einerseits und den Weinbergssteil- und steilstlagen in den Flußtälern andererseit. Jede Menge Möglichkeiten für Wander-, Radfahr- und Nordic-Walking-Urlaube. Viele sogenannte Alleinstellungsmerkmale, wie es in der Tourismusfachsprache heißt. Unsere Möglichkeiten im Land kommen einem wachsenden Nachfrageinteresse nach Urlaub in und mit der Natur entgegen. Dese Chancen müssen genutzt werden, weil der naturnahe oder sanfte Tourismus auch eine wachsende Wirtschaftskraft im Land darstellt und vor allem die regionale Wertschöpfung erhöht. Wir brauchen allerdings mehr Verständnis der politischen EntscheiderInnen auf allen Ebenen für diese Potentiale. Beispielweise müssen Ortsgemeinden, Verbandsgemeinden und Landkreise bei der behutsamen Erschließung ihrer Potentiale und der Vermarktung mehr als bisher über die Grenzen ihrer jeweiligen Gebietskörperschaft hinaus zusammenarbeiten. Auf Landesebene muss man sich im klaren darüber sein, dass z.B. ein brummender Nachtfrachtflughafen Hahn die Chancen für den naturnahen Tourismus auf dem Hunsrück und an der Mosel empfindlich schmälern könnte. Deswegen sind wir als Grüne auch gegen den Nachtflug auf dem Hahn. Unsere Vorstellungen zu einem sinnvollen Tourismuskonzept für das Land haben wir in einem Grundsatzantrag für den Landtag bereits festgehalten. siehe Landtagsdrucksache 13/2732. Hier der Link zu diesem Antrag http://www.parlamentsspiegel.de/tiffprint/NND13_2732_0N_1-4_o.pdf#page=1&vie w=FitH
Wir wollen nicht nur den Anteil der ökologischen Landwirtschaft mit einer entsprechenden Förderpolitik erhöhen, wir wollen auch die sogenannte konventionelle Landwirtschaft dazu motivieren, immer umweltgerechter zu arbeiten und ihre Tiere artgerecht zu halten. Dazu gehört auch, dass wir gentechnisch veränderte Organismen auf dem Acker und im Tierfutter ablehnen, weil eine Auskreuzung gentechnisch veränderter Pflanzen den Marktvorteil "gentechnikfrei", den Rheinland-Pfalz jetzt noch im Anbau hat, massiv gefährden würde. Wir rufen dazu auf, dass sich Landwirte und Landwirtinnen auf freiwilliger Basis zu gentechnikfreien Zonen zusammenschließen. Die Forschungsgelder, die die Landesregierung zur Zeit in die Agrogentechnik steckt, sollen nach unserem Willen in die Forschung zur Weiterentwicklung umweltgerechter Landbewirtschaftung fließen.
Die Biomasse gehört zu den erneuerbaren Energien, mit denen wir weg von der Abhängigkeit vom Oel wollen. Gerade für die Landwirtschaft bieten sich hier neue Synergien und neue wirtschaftliche Standbeine. Deshalb wollen wir alle erneuerbare Energien inklusive der Biomasse unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Elke Kiltz, MdL Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Rheinland-Pfalz
Sprecherin der Fraktion für Verkehrs-,Agrar-,Verbraucher- und Frauenpolitik
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
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