Frage an Ekkehard Augustin von Lorenz H. bezüglich Familie
Mich würde interessieren, wie Ihre persönliche Meinung zum Thema Kinderbetreuung ist.
Hallo, Herr Harms,
bitte verzeihen Sie meine sehr späte Reaktion, die beruflich bedingt ist.
Meine persönliche Meinung ist durch Erlebnisse und Beobachtungen im privaten Umfeld - Sportverein, Freunde - geprägt, da ich selbst keine Kinder habe.
Die überwiegende Mehrzahl der Kinder, die ich kennengelernt oder erlebt habe, hat einen individuellen Charakter und individuelle Eigenschaften, die von Kind zu Kind verschieden sind. Ich habe den Eindruck, daß diejenigen Kinder besonders gut betreut und aufgewachsen sind, deren Charakter und Eigenschaften freundlich respektiert wurden. Das gilt insbesondere für die Kinder, deren positive Seiten gefördert wurden.
Dieser Respekt und diese Förderung gehören aus meiner Sicht zu einer qualifizierten Kinderbetreuung. Sie fördern die Entwicklung jedes Kindes zu einem positiven Miglied der Gesellschaft.
Da Eltern ihre Kinder am besten kennen, ist es für die Kinder am besten, auch von ihren Eltern betreut zu werden. Da das angesichts der Berufstätigkeit und der Anforderungen, die das tägliche Leben stellt, nicht hundertprozentig möglich ist, sind Tagesmütter etc. eine gute Lösung - insbesondere dann, wenn diese selbst noch Kinder haben, die noch in einem Alter sind, in dem sie betreut werden müssen. Selbstverständlich sind dafür das Vertrauen und die Qualitäten und Qualifikationen der Tagesmütter von Bedeutung. Manche möchten sich qualifizieren, während anderen die Qualifikation vom Leben bereits mitgegeben wurde.
In diesem Zusammenhang wäre es wünschenswert, wenn Anreize für qualifizierte Mütter gesetzt würden, sich für die Betreuung von inern zur Verfügung zu stellen. Das müssen nicht unbedingt staatliche oder direkte Anreize sein - es können auch Anreize durch die Unternehmen sein, durch Vereine oder die Kirche.
Wichtig im Zusammenhang mit der Kinderbetreuung ist auch die Bildung, die das Elternhaus vermitteln kann und bis zu einem gewissen Grad auch soll. Da nicht jedes Elternhaus das in gleichem Umfang und gleicher Breite leisten kann, sollte hier etwas getan werden.
Die FDP Hamburg fordert in diesem Zusammenhang unter anderem:
"...
Die Einführung des kostenfreien letzten Kita- bzw. Vorschuljahres sowie die Erweiterung des institutionellen und privaten Tagesbetreuungsangebots, um der verstärkten Integration von Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern zu dienen;
Verbindlichen Sprachstandserhebungen mit 3 Jahren. Für ein Kind mit Sprachdefiziten muss der Besuch der Fördermaßnahme verbindlich gemacht werden."
Bitte wenden Sie sich in diesem Zusammanhang auch an unsere Sprecherin für Soziales, Frau Martina Kaesbach und an Frau Sylvia Canel, die in der FDP für Bildungspolitik zuständig ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Dipl.-Volkswirt Ekkehard Augustin