Frage an Eckhard Pols von Thomas R.
Sehr geehrter Herr Pols,
wie begründen Sie ihre Ablehnung in der heutigen Abstimmung zur Ehe für alle?
Sehr geehrter Herr Rüdiger,
vielen Dank für Ihre Anfrage über abgeordnetenwatch.de vom 30.06. dieses Jahres.
Ich habe mich aus verschiedenen Gründen für eine Ablehnung des Antrages entschieden. Für mich bezeichnet der Begriff der Ehe nach wie vor die Partnerschaft zwischen Mann und Frau und ich sehe hier auch einen Unterschied zur gleichgeschlechtlichen Partnerschaft. Selbstverständlich freue ich mich, wenn Menschen füreinander einstehen und Verantwortung übernehmen. Aus diesem Grund bin ich auch ein Befürworter der eingetragenen Lebenspartnerschaft. Bei der jetzigen Entscheidung habe ich zudem verfassungsrechtliche Bedenken, eine Aufwertung der eingetragenen Partnerschaft wäre daher in meinen Augen ein besserer Weg gewesen.
Die Forderung nach einer „Ehe für alle“ ist für mich zudem gesellschaftspolitisch zu kurz gegriffen. Der gesellschaftliche Mehrwert der klassischen Ehe, aus der Kinder hervorgehen, muss sich auch im besonderen Schutz und der gezielten Förderung durch den Gesetzgeber widerspiegeln. Vor allem die Weiterentwicklung familienpolitischer Leistungen und steuerlicher Konzepte mit dem Fokus auf Kinder stehen für mich dabei im Vordergrund. Dies haben unsere politischen Mitbewerber meiner Ansicht nach in der jetzigen Diskussion völlig aus den Augen verloren und hat in dem jetzigen Antrag keine Berücksichtigung gefunden.
Mit freundlichen Grüßen
Eckhard Pols, MdB