Frage an Eckhard Pols von Hans-Joachim E. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Pols,
Mich interessieren auch Ihre Antworten zu den 7 Thesen des BdFWS zur Bildungspolitik.
www.waldorfschule.de
Falls Ihre Zeit das Eingehen auf alle Thesen nicht zulässt, bin ich insbesondere auf Ihre Stellungnahme zu den Punkten 2,4 und 7 gespannt.
Vielen Dank und
Grüße von Hans-Joachim Ebel
Sehr geehrter Herr Ebel,
vielen Dank für Ihre Anfrage zu den 7 Kernforderungen an die Bildungspolitik zur Bundestagswahl 2013.
Auch wenn das Thema Bildung sehr weit gefasst und im eigentlichen Sinne Ländersache (Entflechtungsgesetz) ist, möchte ich Ihnen heute gerne Antworten.
Jedes Kind hat ein Recht auf umfassende Bildung und ja wir brauchen Freiheit in der Bildung, welche ja Vielfalt ermöglicht.
Unser (CDU/CSU) Ziel ist die Bildungsrepublik Deutschland. Mit einem Bildungssystem, in dem die vielfältig gebildete Persönlichkeit im Zentrum steht. Eine Gesellschaft, die den Wert der Bildung schätzt und um ihre kulturprägende Kraft weiß. Ein Land, in dem der Aufstieg durch Bildung jedem Menschen offensteht. Eine Bildungspolitik in einer föderalen Ordnung, in der jede politische Ebene zur Leistungsfähigkeit des Bildungssystems ihren Beitrag leistet und ihre Verantwortung wahrnimmt.
Qualität und Gerechtigkeit sind dabei die Maßstäbe, an denen sich unsere Bildungspolitik orientiert. Qualität bemisst sich am Leistungsniveau, das erreicht wird, Gerechtigkeit an den tatsächlichen Chancen, die ein Bildungssystem bietet. In einer offenen Gesellschaft bedeutet Gerechtigkeit, dass Leistung entscheidet und nicht Herkunft, Besitz oder Beziehungen. Deshalb wollen wir gute Start- und Aufstiegschancen für alle.
Zu guter Bildung gehören Wissen und Können, Einsicht und Erfahrung, Urteilskraft und Wertebewusstsein. Bildung stärkt Menschen, ihre vielfältigen Begabungen zu entfalten und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Dieses ganzheitliche Bildungsverständnis prägt unsere Bildungspolitik.
Ohne Bildung gibt es keine Kultur, ohne Kultur keine Bildung. Deshalb hat kulturelle Bildung überragende Bedeutung sowohl für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung als auch für das Selbstverständnis und die Entwicklung unserer Gesellschaft.
Bildung beginnt in der Familie und begleitet uns das ganze Leben. Die Entwicklung persönlicher Kompetenzen wie Kreativität, Kommunikationsfähigkeit, religiöse Bildung sowie ethisches und ästhetisches Urteilsvermögen sind gleichermaßen Gegenstand des Lernens in allen Lebensphasen wie die Aktualisierung von Wissen und fachlichen Kenntnissen und Kompetenzen. Bildung und Erziehung sind eng miteinander verbunden. Deshalb hat die Schule neben dem Bildungs- auch einen Erziehungsauftrag. Sie ergänzt und unterstützt die Erziehungsleistungen der Eltern.
Mit der am 12.04.2013 von der GWK beschlossenen Bund-Länder-Vereinbarung für eine Qualitätsoffensive Lehrerbildung wird der Bund die Länder und Hochschulen ab 2014 über einen Zeitraum von zehn Jahren mit bis zu 500 Millionen Euro dabei unterstützen, innovative Konzepte für das Lehramtsstudium in Deutschland zu entwickeln und dessen Qualität noch weiter zu verbessern.
An den Hochschulen wird die Stellung des Lehramtsstudiums gestärkt und seine Sichtbarkeit erhöht werden. Durch eine stärkere Einbeziehung der Schulwirklichkeit wird das Studium praxisnäher. Auch den Herausforderungen der Heterogenität und Inklusion trägt das Bund-Länder-Programm verstärkt Rechnung.
Voraussetzung für die Förderung eines von der Hochschule eingereichten Projektes ist die gegenseitige Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen im Lehramt durch die Länder und die antragstellenden Hochschulen. Damit wird die Forderung des Bundes nach einer rechtsverbindlich geregelten Mobilität zwischen den Ländern als Voraussetzung für die gemeinsame Offensive erfüllt.
Mit freundlichen Grüßen
Eckhard Pols MdB