Frage an Eckhard Pols von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Pols,
warum reagieren Sie auf kaum eine der hier veröffentlichten Anfragen? Ist es bloße Geringschätzung gegen die Bürger dieses Landes, oder fehlen Ihnen einfach vernünftige Antworten?
Mehr als 15 Monate warte ich nun vergebens darauf, dass Sie sich meinen Fragen widmen ( http://tinyurl.com/Pols100329 ). Ich frage Sie daher erneut, welche Gründe Sie dazu bewegen, sich gegen eine Legalisierung des Cannabisbesitzes und damit für die Verfolgung von Menschen auszusprechen, die niemandem Schaden zufügen.
In der BRD sind 3.3 Mio. Menschen alkoholabhängig oder konsumieren missbräuchlich, 9,5 Mio. trinken täglich gesundheitsschädliche Mengen und 73.000 sterben jedes Jahr aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums allein oder in Kombination mit Tabak (vgl. http://tinyurl.com/DHS-Alko ). 393.000 Personen wurden 2008 wegen alkoholbedingter Krankheiten behandelt, 333.000 davon wegen psychischer und Verhaltensstörungen (*). Alkohol ist jährlich für 60-mal so viele Behandlungsfälle verantwortlich wie Cannabis und in jeder Hinsicht eine sehr viel gefährlichere Droge (vgl. http://tinyurl.com/35rhl35 , http://tinyurl.com/3azcw6w , http://tinyurl.com/2jmp5r , http://tinyurl.com/Krumdiek ).
Setzen Sie sich angesichts dieser Tatsachen dafür ein, dass auch Alkoholbesitz zukünftig strafrechtlich verfolgt wird?
132.500 Strafverfahren wurden 2008 wegen allgemeiner Cannabisdelikte eingeleitet (vgl. http://tinyurl.com/yc64eol ), und 6.500 Personen wurden wegen cannabisbedingter Krankheiten behandelt (*).
Was verursacht angesichts dieser Zahlen I.E. den größeren gesellschaftlichen Schaden, Strafverfolgung oder Cannabisgebrauch?
Trotz des Verbots ist Cannabis für ca. 40% der 15- bis 16-Jährigen verfügbar und etwa 20 % haben ihn bereits konsumiert (vgl. http://tinyurl.com/2fupz2e ).
Wodurch dient das Verbot also dem Jugendschutz?
Freundliche Grüße
Guido Friedewald
* "Diagnosedaten der Krankenhäuser ab 2000" über http://www.gbe-bund.de, Stichwortsuche: Alkohol, bzw. Cannabinoide
Sehr geehrter Herr Friedewald,
Ihre Anfragen sind schon von mehreren des Bundestages bearbeitet worden. Ich verweise daher auf die Antwort des Bundestages auf Ihre Petition zu dem Thema aus dem Jahre 2008.
Mit freundlichen Grüßen
Eckhard Pols