Frage an Dorothee Bär von Anton G. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Bär,
Tagtäglich lese ich Meldungen von „Südländern“ die in irgendeiner Form auffällig geworden sind ( http://www.express.de/nachrichten/region/koeln/bergheimer-ueber-130-kilometer-entfuehrt_artikel_1225959826019.html http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/Pforzheim/Unbekannte-pruegeln-auf-Discogaeste-ein-Opfer-im-Krankenhaus-_arid,77892_puid,1_pageid,17.html ). Da Sie im Ausschuss für Kultur und Medien sitzen, müssten Sie meine frage beantworten können.
Ich bin mit vielen Spaniern und Italienern aufgewachsen. Auch sind in meinem Stadtteil sehr viele Italiener vertreten. Bisher habe ich aber noch nie eine schlechte Erfahrung mit Italienern oder Spanier gemacht. Die Zunahme der Gewalt durch „Südländer“ hat mich schon ein wenig misstrauisch gegenüber Spanier und Italiener gemacht. Fragen Sie mich nicht warum, aber für mich sind Spanier und Italiener nicht so schlimm wie in der Presse dargestellt! Auch gehe ich jährlich mindestens fünf Mal in ein griechisches Restaurant. Dort sind die Angestellten richtig nett. Von der in der Nähe befindlichen Griechischen Schule hörte ich bisher nie irgendetwas Negatives.
Wer sind diese Südländer? Woran erkennt man einen Südländer? Was kann ich tun, um mich vor Südländern zu schützen? Habe ich mich in der Vergangenheit so schwer bezüglich Spanier, Italiener und Griechen getäuscht?
Bitte antworten Sie mir ausführlich. Ich möchte nicht das Vertrauen in Menschen verlieren, mit denen ich beinahe täglich zu tun habe. Geben Sie mir bitte bescheid, wenn Sie wissen was oder wer Südländer sind.
Mit freundlichen Grüßen
Anton Geiger
Sehr geehrter Herr Geiger,
herzlichen Dank für Ihre Frage an mich. Es freut mich sehr, dass Sie sich so offen und entschieden gegen Vorurteile zur Wehr setzen und sich hier auch auf Ihre eigenen, positiven Erfahrungen mit in Deutschland lebenden Ausländern beziehen. Natürlich gibt es keine obskure Gruppe sogenannter „Südländer“, die generell kriminalisiert werden könnte oder vor denen Sie Angst haben müssten. Durch unspezifische und gefährliche Verallgemeinerungen kann tatsächlich vorhandenen Problemen nur umso schwerer begegnet werden, da sie die tatsächlichen Ursachen und Problemlagen verschleiern. Ich möchte Sie dazu ermuntern, Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen auch weiterhin offen und tolerant zu begegnen.
Mit freundlichen Grüßen
Dorothee Bär