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Dorothee Bär
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Frage von Peter S. •

Frage an Dorothee Bär von Peter S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Bär,
sie schreiben in Ihrer Antwort weiter oben:

"Studienplätze sind eine Leistung, die nur Teile der Gesellschaft in Anspruch nehmen, aber viele andere mitfinanzieren. Heute übernehmen in Deutschland Nichtakademiker durch ihre Steuern bis zu 90 Prozent der akademischen Ausbildungskosten. D. h. Facharbeiter, Krankenschwestern und Handwerker zahlen die Ausbildung, während der Ertrag vorwiegend den Hochschulabsolventen zu gute kommt. Insofern ist ein Eigenbeitrag der Studierenden gerecht und legitim.

Ein Studium ist eine ganz persönliche, für jeden Einzelnen ökonomisch rentable Investition in die Zukunft. Hochschulabsolventen haben in der Regel ein höheres Einkommen und ein deutlich geringeres Risiko der Arbeitslosigkeit. Das Eigeninteresse der Akademiker an einer guten Ausbildung ist unübersehbar."

Meine Fragen dazu:
- Wieso kam es, dass trotz Ihrer Argumente vor vielen Jahren die Studiengebühren aufgehoben wurden, aber jetzt wieder eingeführt?
- Wenn formal gebildete Menschen mehr verdienen, zahlen sie dann nicht auch dann mehr Steuern? Falls zu wenig, müsste man dann das nicht zuerst ändern?
- Machte es das Sozialstaatsgebot nicht erforderlich, gerade dem sozialen Ungleichgewicht der Bildungsabschlüsse entgegenzutreten, d.h. gerade auf Eigenbeiträge für Schulen oder Universitäten zu verzichten? Bei vorschulischer Erziehung sieht man doch gerade erst ein, dass eine möglichst unentgeltliche und verpflichtende Teilnahme aller Kinder höchstes Gebot wäre.
- Meinen Sie, dass ein Schuldenberg von mehreren Zehntausend Euro (Bafög und Studiengebühren) nicht abschreckend auf Studienbeginner wirkt, besonders solcher aus einkommensschwachen familiären Umfeldern?

Mit freundlichen Grüßen
Peter Schallmoser-Schlögl

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Schallmoser-Schlögl,

herzlichen Dank für Ihr Schreiben vom 11. September 2007.

Wie schon in meinem Schreiben an Herrn Langenbrunner erwähnt, sind unsere Hochschulen derzeit unterfinanziert. Nach Expertenmeinung fehlen ihnen 3 bis 4 Milliarden € jährlich, davon 1 Milliarden € in der Lehre. Die Ausstattung von Bibliotheken, Hörsälen und Laboren hat sich verschlechtert. Die Betreuungssituation ist dramatisch. Auf einen Professor kommen im Durchschnitt 60 Studierende, während es in den USA 10 sind. Um international wettbewerbsfähig zu sein, brauchen deutsche Hochschulen mehr Geld. Da dieses Geld nicht allein von staatlicher Seite aufgebracht werden kann, muss der Anteil privater Hochschulfinanzierung gesteigert werden. Studenten aus sozial schwächer gestellten Familien steht ein Bildungskredit zur Verfügung, der zu günstigen Zinssätzen finanzielle Unterstützung gewährleistet.

Ein Studium ist eine Investition in die eigene Zukunft, die sich immer auszahlen wird. Jeder einzelne legt mit einem Studium die Grundlagen für seine berufliche Karriere. Daher denke ich, dass es sich lohnt - wenn nötig - auch Schulden zu machen.

Ich hoffe, meine Ausführungen helfen Ihnen weiter. Sollten Sie darüber hinaus Fragen haben, wenden Sie sich jederzeit gerne an mich.

Mit freundlichen Grüßen

Dorothee Bär

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