Frage an Dorothee Bär von Robert S. bezüglich Recht
Hallo,
in Ihrer Antwort auf die Frage von Herr May sagten Sie folgendes: "Schließlich händigt man Kindern auch keine Messer oder sonstige Waffen als Spielzeug aus und stellt jemanden daneben, der sagt: "Damit darfst du aber nicht spielen.""
Waren Sie schon einmal (z.B. zur Faschingszeit) in einem Spielzeuggeschäft? Dort kann mann nahezu Originalgetreue Spielzeugwaffen kaufen. Dies wiederspricht Ihrer Antwort extrem.
Sollte man dann nicht auch gleich über ein Verbot von Spielzeugwaffen, Tarnkleidung in Kindergrößen und sonstiges Kriegsgerät nachdenken? Denn wenn Kinder Indianer und Cowboy oder Soldat spielen geht es ja auch nicht um Kühehüten oder Campen sondern ums Kämpfen und töten.
Haben Sie schon einmal ein sogenanntes Killerspiel gesehen oder gar Test-gespielt?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
MfG
R. Schubert
Sehr geehrter Herr Schubert,
sicherlich kann man über Ihre Anregung nachdenken, Spielzeugwaffen zu verbieten. Trotzdem bin ich der Meinung, dass zwischen diesem Spielzeug und den so genannten Killerspielen ein großer Unterschied besteht. Es ist ein Unterschied, ob sich jemand an Fasching als Cowboy verkleidet, oder ob er jeden Tag am Computer sitzt und das Töten von Menschen simuliert. In der virtuellen Welt der Computerspiele verschiebt sich das Verhältnis zum Töten. Sie werden meiner Feststellung zustimmen, dass zwischen virtueller Tötung und dem Verletzen eines Menschen in der Realität ein Unterschied besteht. In der virtuellen Welt hat das Opfer kein Gesicht und ist beliebig oft zurück auf den Bildschirm zuholen. Ich mache mir Sorgen, dass dieses, von der Wirklichkeit losgelöste Verständnis vom Töten, sich auf die Realität überträgt und die Kinder und Jugendlichen das Bewusstsein darüber verlieren, dass sie in der Realität ein Leben beenden und ein Schicksal bestimmen würden. Daher lehne ich derartige Computerspiele ab.
Mit freundlichen Grüßen
Dorothee Bär