Frage an Dorothee Bär von Guido L. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Bär MdB,
bekanntlich wurde mit dem Winterfahrplan der DB die ICE-Sprinterstrecke von Berlin nach München am vergangenen Sonntag in Betrieb genommen ( https://www.br.de/mediathek/video/ice-strecke-bamberg-erfurt-testfahrt-mit-verspaetung-av:59a6f4b74c6a32001217bff0?t=3s ).
Schon bei der Jungfernfahrt am 7.12. kam es zu technischen Problemen: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-ice-bleibt-bei-strecken-eroeffnung-liegen-15332222.html . Mittlerweile ist bekannt, dass es auch im Regelbetrieb zu mehreren Zugausfällen und Verspätungen gekommen ist (siehe exemplarisch http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/bahn-dritte-ice-panne-auf-der-neubaustrecke-muenchen-berlin-15335420.html und http://www.sueddeutsche.de/muenchen/deutsche-bahn-panne-im-ice-nach-berlin-verursacht-erneut-zweistuendige-verspaetung-1.3786138 ). Die Lokführer-Gewerkschaft GDL verweist darauf, dass es offensichtlich keinen Probebetrieb gab: https://www.derwesten.de/wirtschaft/gewerkschaft-ueber-ice-strecke-es-gab-keinen-probebetrieb-id212840225.html
Meine Fragen:
- Stimmt die Behauptung der GDL?
- Falls ja: Wussten Sie bereits vorher, dass der Regelbetrieb auf der ICE-Sprinterstrecke Berlin-München ohne einen hinreichenden Probebetrieb aufgenommen wurde?
- Falls ja: Welche Konsequenzen ziehen Sie als für die Deutsche Bahn zuständige Staatssekretärin daraus?
In der Hoffnung, dass Sie sich über die dilettantische DB AG genauso aufregen wie ich (Sie regen sich bekanntlich gerne auf: https://twitter.com/dorobaer/status/311903558930944000 ), die notwendigen Schritte zur Verbesserung einleiten und mir zudem bald öffentlich lesbar antworten, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen aus Eching (Lkr. Freising)
Guido Langenstück
Sehr geehrter Herr L.,
die DB AG hat mitgeteilt, dass auf der Schnellfahrstrecke Ebensfeld - Erfurt rund 1.000 Testfahrten stattgefunden haben, davon mehrere Hundert mit ICE-Zügen. Auch die Triebfahrzeugführer wurden vor dem Einsatz sowohl in Bezug auf das Sicherungssystem ETCS (European Train Control System) als auch auf den Fahrzeugen geschult. Jeder Triebfahrzeugführer wurde 5 Tage ausgebildet (2 Tage Theorie, 2 Tage am Fahrsimulator und 1 Tag auf der Strecke). Außerdem waren die Triebfahrzeugführer zum Start auf der neuen Strecke in Doppelbesetzung auf den Führerständen.
Die Behauptung der GDL ist daher unzutreffend.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Dorothee Bär