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Dorothee Bär
CSU
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Frage von Frank-Philipp W. •

Frage an Dorothee Bär von Frank-Philipp W. bezüglich Soziale Sicherung

zur Bürgerversicherung:
sogenannte Experten sagen, dass die Krankenversicherung teurer und die Leistungen schlechter werden würden als bisher.

Fakt ist doch, dass die gesetzliche Krankenverischerung bereits teurer geworden ist, jedes Jahr weitere Leistungen gestrichen werden (s. Zähne, Augen,..), auf Termine oftmals monatelang gewartet werden muss, weniger Ärzte zur Verfügung stehen, da zunehmend Ärzte nur noch Privatpatienten aufnehmen.... . Dagegen bekommen Privatversicherte in fast allen Praxen zeitnah Termine, die bestmögliche Behandlung (d.h. mit höherer Erfolgsaussicht vs. die geringsten Kosten bei Normalversicherten). Dh teurer und schlechter würde höchstens die Versicherung für die bisher Priviligierten (privat Versicherten) werden, nicht jedoch für den "normalen" Bürger. Ist die Gesundheit und das Leben eines normalen Bürgers weniger wert als das eines Privatversicherungsfähigen? Sollte es nicht das Ziel der Politik sein das Niveau insgesamt auf den heutigen Stand von Privatpatienten anzuheben ?Wie stehen Sie hierzu?

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Antwort von
CSU

Lieber Herr Wolfer,

für Ihre E-Mail möchte ich mich vielmals bedanken. Gerne antworte ich Ihnen auf Ihre gestellten Fragen hinsichtlich der Einführung einer Bürgerversicherung.

Die Idee einer einheitlichen Bürgerversicherung lehne ich ab. Gerne führe ich Ihnen auch meine Gründe für diese Ablehnung aus. Wenn alle Bürgerinnen und Bürger in eine einheitliche Krankenversicherung einzahlen, findet kein Wettbewerb zwischen den Krankenkassen mehr statt. Das würde zu Lasten der Versicherten gehen und wahrscheinlich im Ergebnis zu höheren Kosten für die Versicherten führen. Außerdem hätte eine einheitliche Versicherung keine Lösungen für die Herausforderungen, denen sich in Zukunft die Krankenversicherungen gegenübersehen. Diese sind insbesondere die Sicherstellung einer medizinischen Versorgung auf hohem Niveau und die steigenden Kosten des medizinischen Fortschritts in einer immer älter werdenden Gesellschaft. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) arbeitet mit einem solidarischen System und ist hier völlig anders aufgestellt als die private Krankenversicherung (PKV), das heißt, die Systeme sind nicht ohne weiteres kompatibel. So ist beispielsweise vollkommen ungeklärt, was bei einem Systemwechsel, bei dem die PKV abgeschafft und ggf. in einer einheitlichen Krankenversicherung aufgehen würde, mit den Rücklagen passiert, die aus den Beiträgen der Privatversicherten angesammelt worden sind. Mit diesen individuellen Kapitalrücklagen, die gebildet werden, um die steigenden Kosten im Alter zu dämpfen, leistet die PKV derzeit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen.

Deutschland hat eines der besten Gesundheitssysteme weltweit. Diese Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau müssen wir schützen, denn sie soll auch noch den kommenden Generationen zur Verfügung stehen. Daher sollte am bestehenden System mit den beiden Säulen GKV und PKV festgehalten werden.

Lieber Herr Wolfer, sollten Sie weitere Fragen oder Anregungen haben, können Sie mich gerne kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Dorothee Bär

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