Frage an Dorothee Bär von Thomas S. bezüglich Senioren
Guten Tag Frau Bär,
befragt zur Rente treffen Sie folgende Aussage:
"Was weitere Möglichkeiten und Konzepte für eine stabile Rente angeht, werden wir uns in den nächsten Jahren sehr ausführlich Gedanken dazu machen müssen. Aus diesem Grund möchten wir dieses Thema so gründlich wie möglich diskutieren, weshalb wir einen partei- und fraktionsübergreifenden gesellschaftlichen Konsens unter Einbeziehung der Tarifpartner für erstrebenswert halten. Dazu möchten wir eine Rentenkommission einsetzen, die bis Ende 2019 entsprechende Vorschläge erarbeiten soll, um nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen in der Altersvorsorge zu erhalten.Sollte sich vor dem Jahr 2030 aufgrund der Empfehlungen der Kommission Handlungsbedarf bei der betrieblichen oder privaten Vorsorge ergeben, werden wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen."
https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/dorothee-bar/question/2017-08-06/282406
1. Verstehe ich Sie richtig, dass Sie aktuell keinen unbedingten Handlungsbedarf bezogen auf die Rentenvorsorge erkennen?
2. Zitat Süddeutsche:
"Im Dezember 2016 erhielten etwa 526 000 Menschen in Deutschland die Grundsicherung im Alter, sozusagen das Hartz IV für Senioren. Ihr Alterseinkommen ist so gering, dass sie auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Die Zahl dieser Grundsicherungsempfänger hat sich seit 2003 verdoppelt. Die Altersarmut steigt also bereits. "
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rente-wenn-das-geldzum-leben-nicht-reicht-1.3560977
2. Was nutzt es alten Menschen im Jahr 2017, die wegen einer zu geringen Rente auf die Grundsicherung angewiesen sind, dass Ihre Politik eine Rentenkommission einsetzen will, die bis Ende 2019 entsprechende Vorschläge für nachhaltige Lösungen in der Altersvorsorge erarbeiten soll?
3. Kommt dieses Unterfangen nicht 20 Jahre zu spät?
4. Sie sprechen von möglicherweise notwendigen Maßnahmen,
haben Sie aktuell eine Vorstellung davon wie diese aussehen könnten?
Viele Grüße, T. S.
Lieber Herr S.,
vielen Dank für Ihre E-Mail zur Rentenpolitik.
Wenn man sich die momentane Situation ansieht, dann stellt man fest, dass unsere Politik der letzten Jahre zu mehr Beschäftigung und Wachstum geführt hat. Das hat die Lage der Rentenversicherung erfreulicherweise deutlich verbessert und die gesetzliche Rente stabilisiert.
Durch die Rentenreform 2007 haben wir für Generationengerechtigkeit gesorgt und die Weichen dafür gestellt, dass die Renten bis 2030 sicher und die Beiträge der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch über 2020 stabil bleiben.
Sie haben aber völlig Recht, wenn Sie sagen, dass die Rentenpolitik eines der wichtigsten Felder der nächsten Jahre sein wird, über das wir uns Gedanken machen müssen und ich kann Ihre Bedenken durchaus nachvollziehen.
Aus diesem Grund möchten wir dieses Thema so gründlich wie möglich diskutieren, weshalb wir einen partei- und fraktionsübergreifenden gesellschaftlichen Konsens unter Einbeziehung der Tarifpartner für erstrebenswert halten.
Dazu möchten wir eine Rentenkommission einsetzen, die bis Ende 2019 entsprechende Vorschläge erarbeiten soll, um nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen in der Altersvorsorge zu erhalten.
Sollte sich aufgrund der Empfehlungen der Kommission Handlungsbedarf bei der betrieblichen oder privaten Vorsorge ergeben, werden wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen.
Viele Grüße
Ihre
Dorothee Bär, MdB