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Dorothee Bär
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Frage von Matthias F. •

Frage an Dorothee Bär von Matthias F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Frau Bär

Eine Anfrage der Linkspartei an die Regierung hat ergeben,dass für eine abschlagsfreie Rente mit 65 Jahren ein um 0,25% höherer Rentenbeitrag für Arbeitgeber und Arbeitnehmer nötig sind.
Ich bin bereit diese zu bezahlen um nicht später große Rentenabschläge hinnehmen zu müssen.Mir ist niemand bekannt der dies nicht bezahlen würde.Die Rente mit 67 ist nur eine Rentenkürzung.
Die Ausrede das wir älter werden stimmt nicht.Denn der Kuchen( Bruttosozialprodukt) wird auch jedes Jahr größer.
Warum setzten Sie sich gegen meine Interessen und die Mehrhiet der Bundesbürger für die Rente mit 67 ein?

Mit freundlichen Grüßen
Matthias Freund

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Freund,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich gehe davon aus, dass Sie sich bei der Anfrage der Linkspartei auf die große Anfrage an die Bundesregierung vom 30. November 2011 beziehen. Hier möchte ich ein paar Ergänzungen machen: Tatsächlich würde der Rentenbeitrag ohne das RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz bis 2030 gegenüber 2011 um 0,5 % steigen. Dabei sollten Sie aber bedenken, dass der Rentenbeitrag zu diesem Zeitpunkt noch bei 19,9 % lag, inzwischen liegt er bei 18,9 %. Darüber hinaus würde das Sicherungsniveau ohne das Gesetz um 0,6 % niedriger liegen. Ohne RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz wären also nicht nur die Beiträge höher, sondern auch die Renten niedriger.

Die Rente mit 67 ist keine Rentenkürzung. Denn zum einen steigt mit der längeren Lebensarbeitszeit auch die Rentenanwartschaft. Zum anderen werden die Menschen nicht nur älter, was erst einmal sehr positiv ist, aber eben eine längere Bezugsdauer der Renten nach sich zieht. Die nachfolgenden Jahrgänge sind auch zahlenmäßig kleiner, was die Zahl der potentiellen Beitragszahler klein hält. Ihren Bezug auf das Bruttosozialprodukt halte ich für problematisch. Denn wir wissen nicht, ob das BSP auch weiterhin steigt. Außerdem ist das BSP nicht gleichzusetzen mit verfügbaren Mitteln: Wenn durch die Alterung der Bevölkerung die Ausgaben im Gesundheitssystem steigen, steigt auch das BSP. Leider steigen dadurch aber nicht die Einnahmen der Rentenversicherung.

Wenn die beruflichen Möglichkeiten für Ältere noch nicht so gut sind, dass das Arbeiten bis 67 als Regelfall möglich ist, müssen wir dort arbeitsmarktpolitisch aktiv werden. Die Rente mit 67 deswegen auszusetzen, ist unverantwortlich gegenüber den nachfolgenden - zahlenmäßig geringeren - Generationen. Diese haben auch keine Stimme bei Umfragen, trotzdem sehe ich mich - auch als Mutter von drei Kindern - in der Pflicht, ihre Interessen zu berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Dorothee Bär

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