Frage an Dorothee Bär von Bernhard K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Bär,
ich möchte Ihnen für die schnelle Antwort danken, und mich gleichzeitig entschuldigen für die von mir zu pauschal formulierten Vorwürfe.
Sicher ist mir bewusst, dass Sie während der Legislaturperiode zwei Kindern das Leben geschenkt haben. Und natürlich stehen Ihnen wie jeder Mutter schwangerschaftsbedingte Abwesenheiten zu. Allerdings liegen Ihre Abwesenheitstage größteneils in großer zeitlicher Entfernung von Ihren Entbindungsterminen, so dass ein Zusammenhang teilweise schwer erkennbar ist. Da jedoch in jeder Schwangerschaftsphase gesundheitliche Probleme können, möchte ich hier auch nicht weiter nachhaken.
Auffällig an Ihrem Abstimmungsverhalten sind jedoch die Tage, an denen Sie zwar anwesend waren, jedoch bei einigen Abstimmungen trotzdem gefehlt haben.
Es waren dies
28.10.2010 3 Abstimmungen mit JA, aber: Sparpaket (Haushaltsbegleitgesetz): NICHT BETEILIGT
29.06.2012 Pflegeversicherung (JA) aber: ESM u.Fiskalpakt: NICHT BETEILIGT
28.02.2013 Privatisierung der Wasserversorgung verhindern (Anträge der Opposition): NICHT BETEILIGT
Darüber hinaus waren Sie an folgenden wichtigen namentlichen Abstimmungen u.a. nicht beteiligt:
- Finanzhilfen für Zypern (ESM)
- Frauenquote in Aufsichtsräten
- Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen
Gerade als stv. Generalsekretärin sollten Sie bei wichtigen Abstimmungen, bei denen u.U. die Regierungsmehrheit gar nicht sicher war (z.B. Frauenquote) mit gutem Beispiel in Ihrer Fraktion vorangehen?
Kann nicht vielmehr die Ursache darin liegen, dass Sie als moderne Frau in einigen Abstimmungen Ihrem Gewissen gefolgt wären und dann gegen die Fraktionsmeinung hätten abstimmen müssen?
Dass Sie dies Ihren Fraktionskollegen nur schwer hätten erklären können und Sie dann lieber der Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen sind, indem Sie dann einfach nicht abgestimmt haben?
Hätten Sie Ihre gegenteilige Meinung dann nicht zumindest vorab in der Fraktion bzw. durch eine Enthaltung kundtun sollen?
Sehr geehrter Herr Köglmeier.
Ich danke Ihnen für das übergroße Interesse an meiner Person. Ebenso interessant sind Ihre Interpretationen. Bei jeder Abstimmung, an der ich - ob aus gesundheitlichen Gründen oder anderweitig - nicht teilnehmen konnte, lag eine Entschuldigung meinerseits vor.
Mit freundlichen Grüßen
Dorothee Bär