Frage an Dorothee Bär von Jonas R. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Bär,
wie ich erfahren habe, sind sie beim Deutschen Computerspielpreis 2010 eine der Hauptmitglieder der Jury. Nach dem dieser Preis leider durch die Preisverleihung in diesem Jahr, bei der dieser Preis an Spiele gegangen ist, die in diesem Kontext sehr diskutiert werden, z.B. Dawn of Discovery als bestes internationales Spiel, zu einem Witz unter Spieler und Branchen-Kennern geworden ist, auch weil Spiele mit einer USK-Freigabe ab sechzehn oder achtzehn nicht beachtet wurden, frage ich mich, welche Veränderungen sie im Reglement des Preises vornehmen würden, um so einen Skandal für das nächste Jahr zu verhindern.
Auch fände ich interessant, wie viel Kenntnis sie von dem fraglichen Medium besitzen, da die Bildung über Computerspiele bei vielen Politikern doch eher Rudimentär anmutet. Allerdings vermute ich, dass ihre Kompetenzen als Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Unterausschuss Neue Medien ausreichen sind, um betreffende Belege vorlegen können.
Als letztes würde mich noch interessieren, mit welcher Begründung gewalthaltige Videospiele von der Preisverleihung ausgeschlossen werden, während auf Filmfesten, wie beispielsweise der Berlinade, ohne bedenken gewalthaltige Filme ausgezeichnet werden.
Ich freue mich auf ihre Antworten.
hochachtungsvoll:
Jonas Rebmann
Sehr geehrter Herr Rebmann,
herzlichen Dank für Ihre Zuschrift zum Thema „Deutscher Computerspielpreis“. Der Computerspielpreis möchte dazu beitragen, Computerspielen zu mehr Anerkennung zu verhelfen und ihre Akzeptanz als Kulturgut zu stärken. Aus diesem Grund begrüße ich die Auslobung dieser Auszeichnung sehr.
Wie Sie wissen, wurde der Computerspielpreis in diesem Jahr erst zum zweiten Mal vergeben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es so kurz nach der Einführung des Preises noch zu Diskussionen um dessen Ausgestaltung kommt. Ich teile Ihre Ansicht, dass hier dringend nachgebessert werden muss, um die Qualität dieser Auszeichnung weiter zu steigern und für die Spielebranche attraktiver zu machen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass hier gemeinsam eine Lösung gefunden werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Dorothee Bär