Frage an Dorothee Bär von Martin S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Bär,
Wie stehen sie zu einer flexiblen Quotenregelung des Milchmarktes, die einen fairen und existenzsichernden Milchpreis ermöglicht?
Mit freundlichen Grüßen
Martin Sirch
Sehr geehrter Herr Sirch,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht vom 15. Mai, in der Sie mich nach meiner Ansicht zur Quotenregelung des Milchmarktes fragen. Gerne nehme ich dazu Stellung.
Generell bin ich der Ansicht, dass wir die deutsche Landwirtschaft stärker fördern müssen. Die deutschen Bauern kämpfen um ihre Existenz und produzieren Milch, die sie zu einem Preis verkaufen müssen, der nicht ein Mal ihre Ausgaben deckt. Hier dürfen wir auf keinen Fall tatenlos zusehen. Der CSU-Vorstand hat daher gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner ein Agrarprogramm mit drei Kernforderungen erarbeitet:
1. Die Hälfte der EU-Direktzahlungen soll den Landwirten bereits im Sommer statt erst zum Jahresendeausbezahlt werden. Der Bund soll hier mit einer Zwischenfinanzierung einspringen.
2. Die Bauern sollen beim Agrardiesel wie in anderen EU-Staaten steuerlich entlastet werden.
3. Die europaweite Erhöhung der Milchquote muss ausgesetzt werden. Hier erwarte ich vom Osten und Norden der Republik Solidarität für die bayerischen Alm- und Kleinbauern, wie Bayern sie umgekehrt auf anderen Gebieten erbringt.
Die EU darf die Milchquote nicht krampfhaft erhöhen. Dies führt zu Überproduktion und ständig sinkenden Preisen. Das können und dürfen wir unseren Bauern nicht antun. Wir müssen aber darüber hinaus überprüfen, wie wir die Bauern auch auf nationaler Ebene unterstützen können. Eine Möglichkeit wäre z.B. dass die Länder ein Schulmilchprogramm einführen. Die Schulmilch würde in den Schulen vergünstigt für die Kinder angeboten werden und so den Umsatz steigern - die Vorteile für die Ernährung der Kinder dürfen wir bei dieser Maßnahme natürlich auch nicht außer Acht lassen.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen konnte. Bei Rückfragen bin ich gerne für Sie da.
Mit freundlichen Grüßen nach Mindelheim,
Ihre Dorothee Bär