Frage an Doris Dörnhöfer von Heike Pauline G. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Dörnhöfer,
die Linke äußert sich in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2013 vielfältig, aber eher allgemein, zum Tierschutz. Auch zur demokratischen Teilhabe sagt sie eine ganze Menge. Vor allem sagt sie Nein zum Krieg. Das einzig Zählende für den Bürger ist aber nicht, was eine Partei alles will oder wollte, sondern einzig, wofür sie sich dann letztendlich einsetzt. Ein Problem, das sowohl Tierschutz, Kleinkrieg, als auch den (nichtvorhandenen) „realen Einfluss der Bürgerinnen und Bürger auf ihre Angelegenheiten vor Ort“ (Zitat Wahlprogramm Linke) betrifft, sind die sog. Taubenfütterungsverbote, von deren Existenz viele Bürger gar nichts wissen. Die gezielt zur niederen Aggressionsabfuhr dämonisierten Stadttauben sind die verwilderten Nachfahren von Züchtertauben, die darauf gezüchtet wurden und werden, sich rasant zu vermehren. Inzwischen hat sich daraus angeblich ein „Städteproblem“ ergeben, das allerdings menschengemacht ist. Wenn der Mensch in die Natur eingreift, hat er die u.U. unangenehmen Konsequenzen zu erdulden. Oder unverzüglich seine Eingriffe einzustellen, ggf. ins Gegenteil zu verkehren. Keinesfalls ist zu dulden, daß die rassisch minderwertigen ‚Abfälle’ und Opfer dieser Züchtungspraktiken, die – juristisch gesehen – „ausgesetzten“ Tiere, nachdem der Mord durch das Tierschutzgesetz nicht mehr erlaubt ist, durch Taubenfütterungsverbote ausgehungert werden. Ebenfalls nicht hinzunehmen ist, daß ehrenamtliche Tierschützer, die sich der Tiere annehmen und ihnen u.a. artgerechtes Futter reichen, in ganz Deutschland regelmäßig vor Gericht zu hohen Bußen verurteilt werden. Wie positioniert sich die LINKE in diesem weitgehend totgeschwiegenen, von der Öffentlichkeit unbemerkten Krieg gegen den Tierschutz und gegen eine diskriminierte Tierart? Mit freundlichen Grüßen Heike Pauline Grauf
Sehr geehrte Frau Grauf!
In der Linkspartei wird das Taubenfütterungsverbot bereits diskutiert. Wie Sie richtig schreiben, ist das Thema vielen BürgerInnen und damit auch vielen Parteimitgliedern noch gar nicht bewusst. Deshalb wird es sowohl zum bayerischen Landesparteitag als auch zum nächsten Bundesparteitag entsprechende Anträge geben, die darauf hin wirken, die Taubenfütterungsverbote der Kommunen auszusetzen. Vorerst würde ich Ihnen anbieten, auch vor Ort das Thema näher bekannt zu machen. Hoffentlich ist Ihre Frage damit beantwortet.
Mit freundlichen Grüßen Doris Dörnhöfer