Frage an Dietmar Woidke von Gisela M.
Die Inklusion wird immer wieder diskutiert. Allerdings herrscht meines Erachtens selbst in Pilotschulen oft Unsicherheit. Zu viele Meinungen, Standpunkte und Ansichten beherrschen die Diskussionen, neben der der reguläre Schulbetrieb stattfinden muss. Wäre es nicht besser, sich mit Wissenschaftlern, Pädagogen und Psychologen an einen Tisch zu setzen, ein Konzept (einschließlich eines geprüften und bestätigten Personal- und Finanzkonzeptes) mit klaren Strukturen zu erarbeiten und dieses dann als Maßstab allen Schulen zur Umsetzungen zu übergeben. Dieses unklare Basteln erscheint mir nicht zielführend und zeitraubend. Und falls Sie sagen, dass gerade diese Pilotphase zu vielen Erkenntnissen führt – dann wäre meine Frage: Wann endet diese Pilotphase?
Sehr geehrte Frau Marten,
herzlichen Dank für Ihre Mail zu den Pilotschulen für Inklusion. Diese landesweit 84 Grundschulen sollen während einer dreijährigen Pilotphase aufzeigen, wie eine gute Schule für alle gestaltet sein muss und was sie für ihren Bildungsauftrag an sächlichen und personellen Voraussetzungen benötigt. Die Pilotschulen werden deshalb u.a. von externen Beratern intensiv begleitet und durch die Universität Potsdam zusätzlich wissenschaftlich evaluiert. Die Pilotphase läuft noch bis zum Sommer 2015. Danach werden wir auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse die weiteren Ausbau-Schritte festlegen.
Das alles wird nicht am grünen Tisch geschehen, sondern wir werden neben den Schulen auch die Kommunen, Lehrer, Bildungsforscher und andere Experten in den Prozess einbeziehen. So steht uns beispielsweise auch der wissenschaftliche Beirat Inklusion zur Seite, der aus zehn bundesweit anerkannten Inklusions-Experten besteht und in Vorbereitung der vor uns liegenden Aufgabe bereits Vorschläge zu weiteren Umsetzungsschritten vorgelegt hat.
Ich bin mir deshalb sicher, dass es das von Ihnen befürchtete „Basteln“ nicht geben wird, sondern wir klar und präzise die notwendigen Schritte angehen können.
Abschließend möchte ich Sie noch um einen persönlichen Gefallen bitten: Bitte gehen Sie am 14. September zur Brandenburg-Wahl und sorgen Sie mit Ihrer Stimme dafür, dass Rechte bei uns keine Chance haben!
Glück auf!
Ihr Dietmar Woidke
Ministerpräsident und Vorsitzender der SPD BRANDENBURG