Frage an Dietmar Woidke von Lars K.
Wie stehen Sie zur Energiewende? Welche Ziele setzen Sie sich bezüglich der Energiepolitik in Brandenburg und wie sollen diese Ziele erreicht werden.
Sehr geehrter Herr Krüger,
Brandenburg soll auch in Zukunft Energieland bleiben. Wie Sie wissen, legt die SPD in Brandenburg besonderen Wert auf die Förderung erneuerbarer Energien. Wir treiben den Wechsel von begrenzt verfügbaren Energiequellen zu erneuerbaren Ressourcen konsequent voran. Effizienzsteigerungen, Ressourceneinsparungen und der Wechsel zu erneuerbaren Energien erfordern neue Technologien und vor allem Speichermedien und neue Stromleitungen. Die damit verbundenen Innovationen schaffen zahlreiche neue Arbeitsplätze in Industrie, Handwerk und Dienstleistungsberufen sowie in der Land- und Forstwirtschaft. Derzeit ist jedoch noch nicht absehbar, ab wann Speicher für erneuerbare Energien in ausreichendem Maße vorhanden sind, damit die Energieversorgung ohne Störungen und zu vertretbaren Preisen gesichert ist. Die Grundlast der Energieversorgung wird daher noch etliche Zeit über konventionelle Kraftwerke abgesichert werden müssen.
Die weitere Nutzung der heimischen Braunkohle ist auch von industriepolitischer Bedeutung, denn sie garantiert Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähige Energiepreise. Über die Bundesregierung und den Bundesrat soll eine gerechtere Verteilung der Kosten der Energiewende erreicht werden. Es kann nicht sein, dass wir als Vorreiter der Energiewende diese mit höheren Energiepreisen bezahlen. Brandenburg hat nach 2008 und 2010 auch in der Leitstern-Wertung des Jahres 2012 wieder Platz 1 belegt – als "Bestes Bundesland Erneuerbare Energien". Diesen Kurs setzen wir fort. Die Ausbauziele, Maßnahmen, Prioritäten etc. haben wir in der „Energiestrategie 2030“ des Landes beschrieben. Bedeutend ist das Zielviereck aus Umwelt- und Klimaverträglichkeit, Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit sowie Akzeptanz und Beteiligung.
Der Endenergieverbrauch soll bis 2030 um 23 Prozent sinken. Die erneuerbaren Energien sollen bis 2030 einen Anteil von 40 Prozent am Endenergieverbrauch haben. Der Netzausbau und die Entwicklung der Speichertechnologien müssen verstärkt werden, um die Systemintegration der erneuerbaren Energien zu gewährleisten. Die CO2-Emissionen sollen bis 2030 um 72 Prozent (gegenüber dem international üblichen Referenzjahr 1990) gesenkt werden. Die transparente Informationspolitik wird fortgesetzt, die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Regionen soll gestärkt werden. Beschäftigung und Wertschöpfung sollen im Rahmen der Energiewende stabilisiert werden.
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Dietmar Woidke