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Dietmar Bartsch
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Frage von Markus L. •

Frage an Dietmar Bartsch von Markus L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Thema: Verbreitung künstlicher Intelligenz

Sehr geehrter Herr Dr. Bartsch,

der Mensch als Spitze der göttlichen Schöpfung hat gerne die Kontrolle auf unserer Erde.

Wir bedienen Maschinen und Computer, ziehen Wissen aus dem Internet.
Dass Schachcomputer den besten Schachspieler der Welt besiegen, mag noch OK sein.

Aber die Forschung arbeitet längst an Nachbildungen des menschlichen Gehirns, an einer Superintelligenz, die lernend ist und miteinander kommunizieren soll.

Maschinen, die sich reproduzieren können und ein Bewusstsein haben, sind in nicht ferner Zukunft zu erwarten.
Siehe hierzu einen Bericht der BBC über verschiedene Szenarien unter:

http://www.bbc.com/future/story/20150713-how-worried-should-you-be-about-artificial-intelligence

In den USA wird aktiv an Killer Robots geforscht, einer Armee aus selbständigen Maschinen, gebaut um zu töten.

Jedoch schon das harmlos erscheinende autonome Autofahren bedeutet, ein erhebliches Stück Alltag der Maschinenwelt anzuvertrauen.

Hoppla, das selbstfahrende Auto sucht gar keinen Blickkontakt mehr mit mir als Fussgänger, bevor es abbiegt;

Hoppla, ganze Berufsgruppen werden plötzlich arbeitslos;

Hoppla, ausser ein paar Ethik-Richtlinien gibt es gar keine Gesetze, die die Entwicklung und Verbreitung von KI regeln;

Hey, ist das da ein Roboter, der den Kinderwagen durch die Gegend schiebt, oder ein Mensch?

Meine Frage ist, ob Sie als Bundestagsabgeordneter sich bereits über dieses Thema informiert haben und ob Sie den Eindruck haben, dass es genügend demokratische Kontrolle über die sich beschleunigende Entwicklung gibt.

Denn Künstliche Intelligenz wird die Zukunft der Menschheit wohl mehr beeinflussen, als alles bisher gekannte.

Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Linden

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Linden,
danke für Ihre Frage. Ich stimme Ihnen zu, künstliche Intelligenz und Algorithmen halten immer stärker Einzug in unseren Alltag. Das wird auch die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Daher brauchen wir für Algorithmen und Künstliche Intelligenz Grundregeln, die Grenzen setzen. Algorithmen müssen demokratisch kontrollierbar bleiben. Hier bedarf es vor allem einer größeren Transparenz. Im Zweifel muss der Gesetzgeber dies erzwingen.
In diesem Zusammenhang ist es durchaus spannend zu diskutieren, ob wir nicht einen „hippokratischen Eid“ für Programmierinnen und Programmierer brauchen.

Anderseits bedarf die Diskussion um Künstliche Intelligenz auch einer Diskussion um die Zukunft der Erwerbsarbeit. Es ist z.B. an der Zeit darüber zu diskutieren, ob Erwerbsarbeit zur Bestreitung des Lebensunterhaltes überhaupt noch ein erstrebenswertes Ziel ist, oder ob wir die Gesellschaft nicht dahingehend umformen müssen, Arbeit als Selbstentfaltung zu begreifen.

Wir befinden uns am Anfang dieser Diskussion. DIE LINKE wird sich in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung noch in diesem Jahr weiter mit dem Thema Künstliche Intelligenz und Algorithmen befassen.

Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch

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