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Frage von Karl-Heinz S. •

Frage an Dieter Steinecke von Karl-Heinz S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sie hatten in der DDR studiert und vermutlich alle Vorteile genossen, Sie sind gebildet und führen seit Jahren Leitungsfunktionen aus. Deshalb meine Frage: Wie und mit welchen Mitteln können in Sachsen-Anhalt Industriearbeitsplätze mit einer entsprechenden Entlohnung geschaffen werden? Sehen Sie persönlich Möglichkeiten die Massenarbeitslosigkeit in der Zukunft zu beseitigen?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schulze,
herzlichen Dank für Ihre Frage!

Wie Sie vielleicht wissen, war ich einige Jahre im Magdeburger Rathaus für Wirtschaft und Gewerbe zuständig. Nicht alle unsere Entscheidungen in dieser Zeit haben sich als gut erwiesen, doch manche wegweisenden Beschlüsse waren schon dabei. Beispielsweise die Ansiedlung des seinerzeit kaum bekannten Unternehmens ENERCON auf dem früheren SKET-Areal im Magdeburger Süden. Heute verdienen rund 3.000 Menschen in Magdeburg mit dem Bau von ENERCON-Windrädern ihr tägliches Brot!

Ein ganz ähnliches Potenzial sehe ich im Bereich Biomasse-Nutzung und Bau von Biogasanlagen. Bereits heute ist Sachsen-Anhalt bundesweit führend bei der Nutzung der Biomasse, aber bei uns gibt es kaum Hersteller, die dafür Komponenten oder gar schlüsselfertige Anlagen bauen. Deshalb bemühe ich mich seit etwa einem Jahr darum, dass sich einige mittelständische Unternehmen unserer Region bei der Entwicklung derartiger Anlagen zusammen setzen. Und aus meinen Kontakten in die Ukraine weiß ich, dass diese Anlagen auch ein gefragtes Exportgut wären. Beispielsweise bestehen für die Magdeburger Firma CIMBRIA SKET gute Chancen, um in der Ukraine künftig Biodieselanlagen zu bauen. So könnten also Ingenieur- und Industriearbeitsplätze in größerer Zahl bei uns entstehen!

Ein zweites Gebiet wäre eine engere Zusammenarbeit der Landeshauptstadt Magdeburg mit den Umlandgemeinden. Ich meine hier nicht die Zwangseingemeindung, denn das würde nur den hohen Magdeburger Gewerbesteuersatz auf den so genannten "Speckgürtel" ausdehnen und viele Firmen vergraulen. Vielmehr brauchen wir ein gutes Miteinander, denn inzwischen pendeln Menschen aus dem Umland zur Arbeit nach Magdeburg wie auch umgekehrt von der Stadt zu den Firmen in Barleben, Irxleben oder Sülzetal. Die Gemeinde Sülzetal würde gern ein neues Industriegebiet nahe der A 14 erschließen. Doch das geht nicht ohne Zustimmung aus Magdeburg. Eine gute Zusammenarbeit würde also der gesamten Region neue Arbeitsplätze bringen.

Und ein dritter Bereich bietet das Potenzial, um endlich unsere Arbeitslosigkeit spürbar zu senken: Wir brauchen neue Wege, wie die Lohnkosten der Firmen deutlich gesenkt werden können, ohne dass die Mitarbeiter zu Dumpinglöhnen arbeiten. Und dazu haben die Magdeburger Uni-Professoren Weimann und Schöb schon vor drei Jahren ein Jobprogramm erdacht: die Magdeburger Alternative. Gelder, die bisher nur für Arbeitslosengeld und ALG II verwendet werden, sollten zu einem großen Teil für diese Firmenzuschüsse eingesetzt werden. Auf diesem Wege könnten in Sachsen-Anhalt etwa 60.000 neue Arbeitsstellen entstehen, bundesweit sogar 1,8 Millionen! Man kann also sagen: Arbeit ist machbar! Doch dazu muss die Politik die Rahmenbedingungen abstecken und sich endlich durchringen, dieses Jobprogramm in die Praxis umzusetzen. Dafür kämpfe ich seit 2 Jahren auf vielen Ebenen. Und Sie dürfen mich beim Wort nehmen: Ich bleibe da weiter am Ball!

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Dieter Steinecke