Frage an Dieter Burr von Heiko E. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Burr,
Ihre Partei hat kürzlich die Zusammenarbeit mit der europäischen Libertas-Partei bekanntgegeben. Ich möchte Sie als Spitzenkandidat der AUF für die Europawahl herzlich darum bitten, mir Ihre Zusammenarbeit mit Libertas zu erklären:
1) handelt es sich um eine einmalige Zusammenarbeit, sodass Sie bei späteren Wahlen wieder gegen Libertas antreten werden oder ist ein Zusammenschluss mit Libertas geplant?
2) Ich hatte das Konzept der AUF bisher so verstanden, dass AUF sich primär als eine christliche Partei versteht. Libertas ist meines Wissens keine ausdrücklich christliche Partei. Sie ist mir bisher nur als EU-kritische Partei bekannt. Wie passt das zusammen?
3) Früher waren Sie Führungsmitglied in der Partei Bibeltreuer Christen und standen damit für "bibeltreue Politik". Derzeit sind Sie Mitglied des Bundesvorstands der AUF, die in ihrem Grundsatzprogramm (etwas schwammig) immerhin von "jüdisch-christlicher Überlieferung, wie den zehn Geboten" spricht. Im Programm des deutschen Zweigs von Libertas heißt es hingegen "Unter Berücksichtigung der traditionellen Werte und Ziele Europas wie der Freiheit, der Wahrhaftigkeit, der Gerechtigkeit, der Toleranz, der Vernunft, der Familie und der menschlichen Würde, in Anlehnung an unsere historische Entwicklung, die in der griechischen Demokratie, der römischen Republik und auf der Grundlage der jüdisch-christlichen Wurzeln und der Aufklärung verankert ist;" Hier stehen "christliche Wurzeln" nur noch zwischen vielen anderen Wurzeln. Die Bibel kommt gar nicht mehr vor. Wie erklären Sie evangelikalen Christen (wie z.B. mir) diese schrittweise Abwendung von einem eindeutigen Bekenntnis zur Bibel als dem zentralem Maßstab politischen Handelns?
Mit freundlichen Grüßen,
Heiko Evermann
Sehr geehrter Herr Evermann,
Ihre Fragen möchte ich wie folgt beantworten:
Für weitere Fragen stehe ich gerne bereit.
Die AUF-Partei hat sich als christliche Partei gegründet und von Anfang an so aufgestellt, dass sie für eine christlich geprägte Realpolitik eintritt und dazu in der Lage sein will. Zwischen den Zielen von Libertas und den europapolitischen Zielen von AUF ergibt sich eine erfreuliche Schnittmenge, die dieses Bündnis für das Projekt Europawahl 2009 möglich macht. Die Vereinbarung zur Zusammenarbeit gilt lediglich bis zum Wahlsonntag am 7.6.2009 und kam nach Kontaktaufnahme von Libertas zustande, der der Wahlantritt aufgrund der kurzen Frist nach ihrer Parteigründung nicht mehr gelungen war.
AUF und Libertas bleiben dabei unabhängige und eigenständige Partner und behalten ihre Identität. Bei der zentralen Wahlveranstaltung der AUF-Partei in Frankfurt hat zudem der Libertas-Gründer Declan Ganley ein eindeutiges persönliches Bekenntnis zu seinem Glauben und den christlichen Wurzeln Europas abgelegt. Mich überzeugt deshalb das Bündnis, mit dem es gelingen kann, auch im Wahlergebnis ein deutliches Zeichen zu setzen
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Burr