Frage an Dieter Baur von Traugott K. bezüglich Verkehr
Als Bahnkunde blicke ich besorgt auf das Projekt Stuttgart 21, dass einen leistungsfähigen Kopfbahnhof durch einen Tunnelbahnhof ersetzt, der theoretisch von genauso vielen Zügen genutzt werden kann, wie der Kopfbahnhof heute hat, aber die Züge in ein Fahrplankorset zwingt, das weder gute Anschlüsse ermöglicht noch bei Verspätungen die Ersatzfahrplantrassen zeitnah bieten kann, ohne andere Zugläufe massiv zu beeinträchtigen.
In der Schweiz in Zürich hat man ebenfalls einen Tunnelbahnhof gebaut, aber nicht um den Kopfbahnhof zu ersetzen, sondern um das Zugaufkommen noch bewältigen zu können. Eine Verkehrswende verlangt deutlich mehr Züge, als es diese heute gibt. Ist es da wirklich noch zeitgemäß, den Kopfbahnhof abzuschaffen und nur auf den Tunnel zu setzen oder wäre es nicht auch in Stuttgart geboten, den Kopfbahnhof zu erhalten, so wie es das Konzept Umstieg 21 vorsieht? ( http://www.umstieg-21.de )
Zwar sieht dieses Konzept einen Verzicht auf den Tunnel vor, aber der Kopfbahnhof von Umstieg 21 wäre auch mit einem Tunnelbahnhof darunter umsetzbar.
Angesichts der höhengleichen Gleiskreuzungen im Tunnel wäre es sinnvoll, diesen mit weniger Zügen zu belasten. Der Tunnelbahnhof könnte zugunsten größerer Bahnsteige und besserer Fluchtwege auf 6 oder 4 Gleise reduziert werden. Ein klares Votum für den Kopfbahnhof würde sofort das Investionsverhalten der Bahn ändern und würde helfen, dass Stuttgart ein guter Knoten in einem bundesweiten Deutschland-Takt wird. Werden Sie im Bundestag diese Idee unterstützen, damit die Züge so durch Stuttgart fahren können, wie dies der Deutschlandtakt fordert und der Fahrplan nicht von Tunnelengpässen bestimmt wird?
zu Ihrer Anfrage teile ich Ihnen folgendes mit:
auch die ÖDP blickt besorgt auf das Projekt Stuttgart 21. Wir lehnen es seit Jahren dezidiert ab. Auch die Volksabstimmung die trotz bekannter Mehrkosten die früheren Kosten zu Grunde legte wurde von zahlreichen Mitgliedern unserer Partei an Infoständen durch aufstellen/-hängen von Plakaten kritisch begleitet und die Initiative gegen S 21 intensiv mit einem JA zum Ausstieg unterstützt, bekanntlich mit negativem Ausgang für die Gegner des Projekts. Nun muss das Bestmögliche aus diesem unsinnigen Projekt gemacht werden. Ich, auch die ÖDP in ihrer überwältigenden Mehrheit spreche mich ganz klar für einen Erhalt des Kopfbahnhofs und im übrigen auch für den Erhalt der Gäubahnstrecke, aus. Er muss ja sowieso bis zum ersten Tag der neuen Tunnelverbindung erhalten bleiben um Stuttgart nicht vom Bahnnetz abzukoppeln.Warum sollte er dann nicht auch künftig in Betrieb bleiben. Ich habe schon immer die Meinung vertreten, dass wenn aus 16 Gleisen 8 gemacht werden, dann kann nicht mehr Verkehr abgewickelt werden! Bei Erhalt des Kopfbahnhofs kann auch aus meiner Sicht die Anzahl der Gleise im Tunnelbahnhof reduziert werden. Um wieviele vermag ich jedoch nicht abschließend zu sagen, jedoch Kopfbahnhof plus Tiefbahnhof dürfen dies zusammen keinesfalls weniger als die bisherigen 16 sein.
Dieter Baur
ÖDP Kandidat Wahlkreis 258 Stuttgart I