Frage an Dieter Althaus von Stephan G. bezüglich Bildung und Erziehung
Hallo Herr Althaus,
vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage vom 17.08.09.
Nun habe ich Zusammenhang mit Ihrer Antwort auf die Frage von Herrn Müller vom 21.08.09 eine weitere Frage.
Sie verweisen in Ihrer Antwort auf Quellen, die erschöpfend über Ihre Auszeichnungen vor 2004 Auskunft geben sollen. Bei der Analyse der von Ihnen angegeben Quellen stellt sich aber heraus, dass diese auch nur Ihre Auszeichnungen ab 2004 angeben.
Da nun aber Auszeichnungen speziell vor 1990 in der DDR Auskunft über die Tätigkeit und Leistungen einer Person in der DDR geben, wäre es wirklich interessant für viele Menschen in Thüringen, welche Auszeichnungen Ihr MP in der DDR bekam.
Dass Sie Auszeichnungen in der DDR bekommen haben, liegt bei Ihrer Tätigkeit als stellv. doch Schuldirektor nahe.
So liegt es doch auf der Hand, dass Sie allen Spekulationen ein Ende bereiten können, indem Sie ehrlich dazu Rede und Antwort stehen.
Dies sollten Sie schon vor dem Hintergrund tun, dass die Thüringer CDU ein großes Interesse an den ehemaligen Tätigkeiten von Mitgliedern anderer Thüringer Fraktionen im Geheimdienstapparat der DDR hat und dies auch reichlich thematisiert.
Als praktizierender Christ ist für mich die Vorgehensweise der CDU in Thüringen alles andere als christlich. Wenn ich die Vergangenheit meiner politischen Gegner durchleuchte und Sie daraufhin angreife, muss ich auch offen mit meiner eigenen Vergangenheit umgehen.
Ich stelle vor allem in moralischer Hinsicht größere Ansprüche an eine Partei die sich mit dem Attribut "christlich" in Ihrem Namen schmückt.
Nun meine eigentliche Frage:
Wird es in Thüringen in der CDU unter Ihrer Führung eine Rückbesinnung auf christliche Werte, wie Ehrlichkeit, Demut, Großherzigkeit und Nächstenliebe geben?
Können Sie sich vorstellen, diese Werte zu Leitmotiven in Ihrer weiteren Regierungsarbeit zu machen und das "C" in der Abkürzung CDU wieder in den Vordergrund zu rücken?
mit christlichen Grüßen
Stephan Giese
Sehr geehrter Herr Giese,
vielen Dank für Ihre Frage vom 27. August.
Es bedarf für die Thüringer CDU keiner Rückbesinnung auf christliche Werte. Christliche Werte und Grundüberzeugungen sind die Grundlage unserer Politik und setzen sich um in konkrete Politik. Ich möchte Ihnen zwei Beispiele nennen:
1. Familien- und Bildungspolitik: Aus unserer Überzeugung resultiert, die Menschen nicht durch staatliche Gängelei zu bevormunden, sondern ihnen die primäre Verantwortlichkeit für ihr Leben und die Erziehung ihrer Kinder zu belassen und sie bei der Wahrnehmung dieser Verantwortung zu unterstützen. Also: Ob und ab wann ein Kind in eine Kita gehen soll, sollen die Eltern selbst entscheiden. Das hat ihnen weder der Staat noch die Gesellschaft vorzugeben; Diffamierungen wie "Heimchen am Herd" und "Rabenmütter" lehne ich nachdrücklich ab.
Deshalb unterstützen wir die Eltern, die ihre Kinder ausschließlich zu Hause erziehen, mit dem Thüringer Erziehungsgeld und bauen parallel dazu unser ohnehin quantitativ und qualitativ hochwertiges Betreuungssystem in den Kitas weiter aus. Das sichert auch beste Bildungschancen für unsere Kinder.
2. Lebensschutz: Mit uns gibt es keine Aufweichungen in diesem zentralen Punkt unseres Lebens und unserer Wertevorstellungen. Jedes Leben ist von Gott geschaffen und hat seine unveräußerliche Würde. Das gilt für den Beginn des Lebens ebenso wie für das Ende des Lebens. Das hat konkrete Auswirkungen bei Themen wie Sterbehilfe, Gendiagnostik, Spätabtreibungen etc.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Althaus