Frage an Detlef Dzembritzki von Jan L. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Dzembritzki,
als Anwohner in der Siedlung Waldidyll am Flugahfensee würde mich interessieren wie und ob eine Anwohner bzw. Bürgerbefragung zur Nachnutzung des Flughafen vom Bezirk geplant ist. Es ist natürlich schön, wenn Fr. Wanjurha sich nach dem befinden der Wirtschaft schon erkundigt. Aber wir würden uns natürlich als Anwohner sehr freuen, wenn mal die direkt betroffenen auch hierzu befragt werden. Derzeit muß ich mich z.B. im Hundeauslaufgebiet in der Jungfernheide als Jogger anpöbeln lassen, was ich hier suche. Aber wo sonst als in der Jungfernehide kann man als Anwohner ohne mit dem Auto hinfahren zu müssen Joggen? Der Einzugsbereich ist durch die Neubausiedlung Bernauer Str. und der Siedlung Waldidyll sehr groß. Es fehlt auch ein Waldspielplatz. Dafür kommt halb Berlin und hinterlässt seine Hundehaare und den Koot zurück. Abgesehen davon, das es kaum Tiere außer Vögel noch gibt. Bodenbrüter Kaninchen, Igel, Fuchs in drei Jahren keine gesehen.
Es sollte sich wirklich etwas ändern. Hier bitet sich die Umwidmung des Flughafen wirklich an. Vielleicht kann der Bezirk ja Fördermittel beantragen.
Über eine Information würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlchen Gruß
Jan Litzke
Sehr geehrter Herr Litzke,
vielen Dank für Ihre Frage. Die Nachnutzung des Flughafengeländes ist in der Tat eine spannende Aufgabe für die Berliner Stadtplanung. Es ist daher wichtig, sich schon frühzeitig Gedanken darüber zu machen, wie man dieses große Gelände sinnvoll nutzen kann. Die SPD Reinickendorf hat deshalb unter Vorsitz des früheren Stadtrats Rainer Hampel eine Kommission für ein Nachnutzungskonzept in Tegel eingesetzt. Diese Kommission arbeitet noch, es sind jedoch bereits erste Vorschläge erarbeitet worden. So soll das Flughafengelände für einen Mix aus Flächen für Industriebetriebe, Wohnbebauung und Grünflächen benutzt werden.
Der Architekt des Flughafengebäudes, Meinhard von Gerkan hat kürzlich bei einem Symposion in Berlin vorgeschlagen, im Sechseck des Tegeler Terminals ein internationales Zentrum für Klimaschutz, erneuerbare Energien und nachhaltiges Bauen einzurichten. Zahlreiche Industriebetriebe haben für das Areal Flächenbedarf für Firmenerweiterungen und neue Ansiedlungen angemeldet, was auf zusätzliche Arbeitsplätze hoffen lässt. Zusätzlich könnte auf dem Tegeler Areal ein Dienstleistungszentrum mit kleineren Betrieben angesiedelt werden. So könnte ein Teil des Flughafengeländes die Chance für eine positive wirtschaftliche Entwicklung Berlins bieten.
Im Nordostteil bietet sich der Bau von familiengerechten Wohnungen an, für die in Berlin mittelfristig Knappheit und erhöhter Bedarf zu erwarten ist. Und das Waldgebiet mit dem Flughafensee sollte aufgeforstet und zusammen mit den Grünflächen als Erholungsgebiet genutzt werden.
Sehr geehrter Herr Litzke, die SPD-Kommission arbeitet noch an den konkreten Vorschlägen. Und auch an anderer Stelle, zum Beispiel in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung macht man sich bereits intensiv Gedanken über die Nachnutzung des Flughafengeländes. Sie haben natürlich völlig recht, dass es im nächsten Schritt notwendig sein wird, die Bevölkerung, vor allem die Anwohner der umliegenden Bereiche in die Planung mit einzubeziehen. Die SPD Reinickendorf wird zu gegebener Zeit dann auch öffentliche Veranstaltungen dazu durchführen.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Dzembritzki