Deno Hartwig
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Frage von Matthias K. •

Frage an Deno Hartwig von Matthias K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Hartwig,

Die „Berliner Abendschau“ berichtete am 18.8.16 von einer Massenschlägerei zwischen „zwei Männergruppen“. „Zwei Männergruppen“, so eine verschwobelte Sprache gab es früher nur bei der „Aktuellen Kamera“. „Die Welt“ berichtet von „aggressiven Familienmitgliedern“ „Messerstich“ „Erst mithilfe weiterer Polizisten, den Einsatz körperlicher Gewalt und einer weiträumigen Absperrung der Grüntaler Straße ließ sich die Situation letztlich vollständig beruhigen“ (http://www.welt.de/regionales/berlin/article155275978/Pruegelnder-Ehemann-und-aggressive-Angehoerige.html).
Meine Frage: Handelt es sich hier etwa um arabische Großfamilien, denn schon öfter wurde dann von Massenschlägereien berichtet, man muss es nur googeln (http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-moabit-massenschlaegerei-auf-spielplatz-90-polizisten-im-einsatz-zwei-verletzt/11868664.html)?
Aber auch der Polizeireport berichtet nur von „zwei Männergruppen“ (http://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/polizeireport--motorradfahrer-bei-unfall-in-britz-schwer-verletzt-24607716-seite9). Das Ganze erinnert mich nun an die Silvesternacht in Köln, auch dort hat die Polizei anfangs die Migrationsherkunft der Täter verheimlicht, wohl aufgrund von Anweisungen aus der Politik. Auch dort war am Anfang nur von „Männern“ die Rede (http://www.ksta.de/koeln/herkunft-der-taterdaechtigen-verschwiegen-sote-23462526).
Auch schon früher ist mir beim rbb aufgefallen, dass bei Straftaten öfter nur von „Männern“ oder „Gruppen“ die Rede war, obwohl die freie Presse dann von „Personen mit Migrationshintergrund“ o.ä. schrieb.
Meine Frage an Sie als Kandidaten: Finden Sie es richtig, dass der Staatsfunk solche Fakten verschweigt? Sollte der Staatsfunk uns Bürger nicht umfassend und objektiv informieren? Gibt es eine Anweisung vom Innensenator Henkel (CDU) im Polizeibericht bei Straftaten von Migranten den Migrationshintergrund zu verheimlichen?

MfG K.

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr K.,

erst einmal möchte ich mich für die verspätete Beantwortung Ihrer Frage entschuldigen. Ich setze im derzeitigen Wahlkampf sehr viel auf persönliche Begegnungen und muss gestehen, die elektronischen Medien etwas zu vernachlässigen. Ich kann nur einen Teil Ihrer Frage beantworten - die Frage, ob Innensenator Henkel eine entsprechende Anweisung an seine Verwaltung gegeben hat, bitte ich Sie, ihm direkt zu stellen, dass kann ich als Außenstehender (der ja auch einer anderen Partei angehört) nicht beantworten.Ich denke schon, dass uns der RBB objektiv informiert. Von zwei Männergruppen zu sprechen ist jedenfalls objektiver, als Mutmaßungen über einen eventuellen Migrationshintergrund anzustellen. Da das Wort ja inzwischen sehr häufig benutzt wird, habe ich einfach einmal bei Wikipedia nachgeschaut, wie "Migrationshintergrund" überhaupt definiert wird.Ich zitiere: Als Personen mit Migrationshintergrund (im weiteren Sinn) definiert werden „alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem nach 1949 zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“.
Wenn es nun zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männergruppen kommt, so möchte ich keiner/keinem objektiven Journalistin/Journalisten zumuten, investigativ zu ermitteln, auf wie viele Männer aus welcher der beiden Gruppen dies zutrifft, ob eventuell nur ein Teil dieser Männer einen so definierten Migrationshintergrund hat, ein anderer Teil nicht, welcher Teil überwiegt oder mit wie viel Prozent vertreten ist usw. Da verstehe ich es schon, dass über die objektiv beweisbaren Fakten berichtet wird: Es waren zwei Gruppen, die aus Männern bestanden - nicht weniger, aber auch nicht mehr. Alles andere erscheint mir als Spekulation und somit nicht mehr objektiv.

Mit freundlichen Grüßen
Deno Hartwig