Frage an Dennis Buchner von Lisa E. bezüglich Frauen
Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
ich bin Hebamme und arbeite im Geburtshaus Charlottenburg. Ich bin selbstständig und betreue werdende Mütter bei Geburtshaus- und Hausgeburten. Ich erlebe, wie ungestört und selbstbestimmt Kinder zur Welt kommen können. Ich unterstütze Frauen und ihre ureigensten Kräfte, Kinder zu gebären. Aber meine Arbeit ist existentiell bedroht. Aus gegebenen Anlass frage ich Sie: Wie wollen Sie das Recht auf Wahlfreiheit des Geburtsortes mit der sich immer mer zuspitzenden Haftpflichtproblematik vereinbaren? Was sind Ihre konkreten Pläne?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Lisa Etzold
Sehr geehrte Frau Etzold,
als Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses entscheide ich in diesem Themenbereich leider nichts, das ist ein Thema, das auf Bundesebene geregelt werden muss und für das daher der Bundestag zuständig ist.
Allerdings teile ich ihre Sorge. Wenn sich Haftpflichtprämien innerhalb weniger Jahre verzehnfachen, wird es praktisch unmöglich, als Hebamme außerhalb einer Festanstellung in einem Krankenhaus Hilfestellung zu geben. Gegen die Selbstbedienungsmentalität der Versicherer gilt es vorzugehen.
Die mir im Moment sinnvollste Lösung scheint mir, die versicherungsrechtliche Haftung zu begrenzen und damit die Beiträge zu stabilisieren. Größere Risiken muss die Solidargemeinschaft absichern, dafür wäre ein steuerfinanzierter Fonds aus meiner Sicht die sinnvollste Option.
Mit freundlichen Grüßen
Dennis Buchner