Frage an Dennis Buchner von Jürgen L. bezüglich Verkehr
Vor einigen Wochen wurden in Prenzlauer Berg Parkuhren aufgestellt und nun Parkgebühren kassiert. Die verlangten Gebühren (2-3€ je Stunde) sind Wucher. Dadurch werden es nicht weniger Autos und die Parksituation nicht besser. Die Kommune sollte sich um mehr Parkmöglichkeiten bemühen.
Bei diesen Gebühren kann ich meine Verwandschaft nicht mehr besuchen. Das ist so nicht mehr meine Hauptstadt.Bitte keine Hinweise zu öffentlichen Verkehrsmitteln, denn die sind inden ländlichen Gegenden kaum nutzbar (keinen Bahnhof mehr, keinerlei Informationsmöglichkeiten, kein Fahrkartenerwerb...)
Wie stehen Sie zu diesen Fragen? Das ist für meine Verwandschaft in Berlin und für mich als Nichtberliner auch vor der Wahl wichtig.
Die Fragestellung geht auch an die Kandidaten anderer Parteien.
Sehr geehrter Herr Läppchen,
wie alle anderen Kommunen ist auch Berlin aufgefordert, vor allem für die Anwohnerinnen und Anwohner eine befriedigende Parkplatzsituation vorzuhalten und im Übrigen auch dafür zu sorgen, dass die anliegenden Geschäfte aufgesucht werden können. Wenn Sie selbst Auto fahrende Verwandte im Prenzlauer Berg haben, wissen Sie sicherlich, wie groß die Not war, Parkplätze zu finden, gerade weil die Parkzonen nicht bewirtschaftet waren. Insbesondere viele Auswärtige haben im Prenzlauer Berg geparkt, um die Gebühren in Mitte zu umgehen - dieser Weg war schließlich schnell zu Fuß oder mit S-Bahn und Tram zurückgelegt. Für mich war das übrigens 2002 der Grund, ganz auf mein Auto zu verzichten. Damals wohnte ich im Winskiez, es war nie ein Stellplatz zu finden und diese Situation hatte sich in den letzten Jahren, z.B. wegen der erhöhten Hotelkapazitäten im Prenzlauer Berg noch verschärft.
Der Nachfrage folgend, liegen die Parkgebühren in der Regel bei ein oder zwei Euro pro Stunde und eher am unteren Ende der Gebühren in deutschen Großstädten.
Dass es nicht ums Geldmachen geht, zeigen übrigens die geringen Kosten die auf die Anwohnerinnen und Anwohner zukommen. Der Parkausweis kostet für zwei Jahre 20 Euro. Die Zufriedenheit der Anwohnerinnen und Anwohner ist im Übrigen groß, denn sie haben nun zumindest wieder eine realistische Chance, ihr Fahrzeug in der Nähe der eigenen Wohnung abstellen zu können.
Ihnen selbst kann ich nur raten, als Gelegenheitsnutzer eben die Gebühren im Kauf zu nehmen oder Ihr Fahrzeug auf einem der Park-and-Ride-Plätze an der
S-Bahn abzustellen. Sie können etwa am S-Bahnhof Heinersdorf kostenlos parken und dann - ohne jeden Stress beim Parkplatzsuchen - in sieben Minuten in den Prenzlauer Berg fahren. Das ist vor allem dann eine gute Möglichkeit, wenn Sie von sich zu Hause schlechte Anbindungen haben.
Mit freundlichen Grüßen
Dennis Buchner