Frage an Daniel Kerekes von Heide S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Wie stehen Sie zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr?
Sehr geehrte Frau Heide,
das lässt sich ziemlich knapp beantworten: Ich bin gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr. Alle deutschen Soldatinnen und Soldaten sollten besser gestern als morgen nach Deutschland zurück, denn Deutschland wird eben nicht am Hindukusch (Afghanistan) verteidigt. Auch nicht in Mali, im Kosovo oder Litauen. Für Deutschland sollte wieder Willy Brandts Satz gelten: „von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen“.
Gleichzeitig muss die Bundewehr so aufgebaut sein, dass sie eine reine Verteidigungsarmee ist. Rüstungsausgaben in Milliardenhöhe, wie sie noch kurz vor Ende in der letzten Sitzungswoche verabschiedet wurden, dürfen nicht getätigt werden. Denn das Geld fehlt für Schulen, Kindergärten, Bus, Bahn und mehr.
Zwei Sachen die ich noch loswerden muss: Ich bin maßgeblich dadurch politisiert worden, dass unter einer sozialdemokratisch-grünen Regierung der erste Angriffskrieg der Bundesrepublik nach 1945 stattfand. Ich habe zu diesem Krieg eine persönliche Bindung, da ich noch Familie im ehemaligen Jugoslawien habe. Die Stadt aus der meine Großmutter stammt (Pancevo) ist durch das Nato Bombardement bis 2100 verseucht. Krebsraten haben sich vervielfacht, Säuglingssterberate ist vier mal so hoch wie vor dem Krieg. Das Grundwasser ist untrinkbar. Auch eine direkte Folge deutscher Bomben.
Und das zweite ist ein Werbespot der Bundeswehr vor einigen Jahren: Dort gingen eine Mutter und ein Kind in einen Supermarkt. Leider waren Bananen alle. Dann kam ein Clip der Bundeswehr der klar machte, dass nur der Schutz durch die deutsche Marine Bananen sicher in Deutschland ankämen. Unfassbar.
Was wir brauchen ist eine weltweite Entspannungspolitik, wo Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen müsste und kein Säbelrasseln das an den kalten Krieg oder das Europa des 19. Jahrhunderts erinnert.
Mit friedlichen Grüßen
Daniel