Frage an Daniel Kerekes von Thomas E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Auf ihrem persönlichen Profil auf abgeordnetenwatch.de schreiben sie: "Ich will nicht nur für sie sprechen, sondern mit ihnen gemeinsam Politik im Interesse der absoluten Mehrheit machen." [1]
Wie stellen sie sich eine konkrete Umsetzung dieser Bürgernähe vor? Welche Mittel haben sie um zu erfahren was die Menschen bewegt?
Sehr geehrter Herr T. E.,
die Nähe zu den Menschen in seinem Wahlkreis, aber auch darüber hinaus, sollte das A und O der Politik sein. Und ich rede hierbei nicht von der Nähe zu Milliardären wie der Albrecht-Familie oder anderen „Promis" der Stadt. Ich Rede von RenterInnen in Katernberg, Studierenden im Nordviertel, Menschen mit Migrationshintergrund in Stoppenberg, ArbeiterInnen aus Steele und VerkäuferInnen in Kray. Kurz gesagt von ganz normalen Menschen, die Arbeiten gehen oder Erwerbslos sind. Das ist unsere Stadt und gemeinsam müssen wir sie auch zum besseren verändern, aber das geht nur wenn wir zusammenarbeiten. Denn selbst wenn ich gewählt werden würde, könnte ich nur mit ihnen gemeinsam die Dinge so verändern, dass die große Mehrheit davon profitiert. Denn Veränderungen im Interesse der Mehrheit müssen immer gegen das Establishment erkämpft werden, Veränderung kommt von Unten und nicht von Oben. Dazu fallen mir spontan drei wichtige Instrumente ein, die ich nutze oder nutzen möchte:
* Meine Social Media Kanäle sollen nicht nur dazu da sein, Botschaften in die Welt zu verschicken, sondern auch dazu mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.
* Während, vor und nach der Wahl möchte ich so viele Veranstaltungen wie möglich organisieren, die sich um die Belange der Menschen drehen. Bernie Sanders hat in seinen 16 Jahren als Abgeordneter und Senator für Vermont hunderte solcher Veranstaltungen im ganzen Land gehalten. Das ist der richtige Weg um in engen Kontakt zu kommen und gemeinsam etwas zu erreichen.
* Die dritte Säule sind Haustürbesuche. Seit einigen Monaten tingle ich durch Altenessen, einem Stadtteil in Essen. Ich klopfe an Türen und möchte von den Menschen wissen, was ihre drängendsten Probleme sind, was sie für eine Erwartungshaltung an mich haben und diskutiere mit ihnen darüber, warum es trotz alledem wichtig ist wählen zu gehen.
Kleine Anekdote:
Zurzeit lese ich das Buch „Unsere Revolution - für eine Zukunft an die wir glauben" des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten der USA Bernie Sanders. In diesem Buch beschreibt er, wie die etablierten Parteien und Politiker den Großteil ihrer Zeit damit verbringen, sich mit Milliardären, VertreterInnen des Establishments und anderen „wichtigen Menschen" zu treffen. Bernie Sanders hingegen hat hunderte von Veranstaltungen, Diskussionspanels, Workshops und mehr organisiert: In Schulen, Kneipen, Rathäusern, Universitäten, auf Märkten und mehr. Er wollte mit den Menschen sprechen. Mit den GewerkschafterInnen, den von Rassismus betroffenen, der Friedensbewegung, der Nachbarschaft, Studierenden, SchülerInnen, RenterInnen, Erwerbslosen und mehr. Und das tat er auch während seiner Zeit als Senator und Abgeordneter für Vermont. Durchgängig: Und so muss es sein, anders kann man nicht in Erfahrung bringen, was Menschen bedrückt und was ihrer Meinung nach die wichtigsten Dinge sind, die wir ändern müssen. Dem will ich nacheifern. Ein sehr inspirierender Mensch.