Frage an Daniel Bahr von Oliver H. bezüglich Gesundheit
Besonders junge Kieferorthopäden schauen besorgt auf die neue Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), da es zu Einnahmeverlusten von 30% in einer durchchnittlichen Praxis führt.
Mit langfristigen Krediten wurde von jungen Kollegen viel Geld in die Hände genommen, um sich eine zukunftsgerichtete, auf neuestem Stand der Zahnmedizin/Kieferorthopädie befindliche Praxisstruktur zu schaffen.
Wie soll man bei dem Tempo von Gesetzesänderungen und Einsparungen langfristig planen?
Welche Hoffnung können Sie diesen jungen, engagierten Kieferorthopäden machen, dass eine solche Benachteiligung (GOZ) aufgehalten werden kann.
Die Wertschätzung der Arbeit von 2500 Kieferorthopäden in Deutschland wird hier mit Füßen getreten:
1. seit 20 Jahren keine Anhebung des GOZ-Punktwertes
2. KIG 2002, BEMA 2004, Budgetierung, HVM usw..., dies alles hat zu mehr Bürokratie geführt und den Patienten in den Hintergrund gestellt
3. Kieferorthopädie ist Prophylaxe, alle medizinischen Studien beweisen dies, dort zu sparen ist völlig falsch!!!
Vielleicht sollte man allen Studenten der Zahnmedizin in Deutschland raten, das gute, vom Steuerzahler geschenkte Studium mitzunehmen und sich im benachbarten europäischen Ausland für doppeltes Gehalt niederzulassen.
Ist die neue GOZ noch aufzuhalten???
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Oliver Hieber
Sehr geehrter Herr Dr. Hieber,
ich kann Ihren Unmut gut verstehen. Trotz eines Übermaßes an Reglementierungen und Bürokratie sorgen freiberuflich tätige Ärzte durch ihr Engagement dafür, dass Kranke eine gute medizinische Versorgung erhalten. Die FDP setzt sich für eine leistungsgerechte und transparente Vergütung ein, die Arzt und Patient auch verstehen. Die gesetzliche Krankenkasse erstattet laut Sozialgesetzbuch nur das, was ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich ist und das Maß des Notwendigen nicht überschreitet. Für die private Gebührenordnung gilt das Sozialgesetzbuch jedoch nicht. Wir wollen nicht die Bematisierung der GOZ, also die Einheitskasse auf der Leistungsseite. Ziel muss eine sinnvolle Novelle der GOZ sein.
Die FDP-Bundestagsfraktion hat durch zahlreiche Aktivitäten immer wieder auf die Fehlentwicklungen der vom Bundesgesundheitsministerium geplanten GOZ-Novelle hingewiesen. Mittlerweile zeichnet sich ab, so die Aussage der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Frau Caspers-Merk, in der Presse, dass die Novelle der GOZ in dieser Wahlperiode wohl nicht mehr beschlossen wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Daniel Bahr