Frage an Daniel Bahr von Sebastian B. bezüglich Wirtschaft
Die Kluft zwischen der reichen und armen Bevölkerung wird immer größer - welt- und deutschlandweit.
Wir leben in einer Welt mit zwei Klassen, den (Kapital-)Besitzenden und den Nicht-Besitzenden.
Aber-Millionen Menschen krepieren. Andere frönen sich in Reichtum und profitieren aus dieser Ungleichheit.
Aber die Politik tut nichts dagegen.
Jedoch nicht, weil Politiker "böse" Menschen sind, wie es einige Menschen glauben zu scheinen und Politiker vorwurfsvoll fragen "Ja, warum tun Sie denn nichts dagegen? Was sind Sie nur für ein Mensch?" (ich halte die Einteilung in "Gut und Böse" grundlegend für absurd), sondern aus wirtschaftlichen Gründen.
Menschen sterben, weil es schlicht nicht wirtschaftlich wäre, diesen zu helfen.
Ebenso ist die Sozialhilfe in Deutschland und der EU teilweise erbärmlich niedrig, weil das Geld ja auch irgendwo herkommen muss und eine Verschuldung nicht wirtschaftlich wäre.
Der Mensch muss sich an die Wirtschaft und den wirtschaftlichen Bedingungen anpassen. Schafft er es nicht, kann das in manchen Regionen der Tod bedeuteten.
In Deutschland und in einigen anderen Ländern zum Glück nicht (ich empfinde dies als außerordentlich wichtig und richtig). Jedoch hat nicht jeder Mensch das Glück in einem dieser Länder rein zufällig geboren worden zu sein.
Sie als in dieser Gesellschaft lebender Mensch müssen - genau wie jeder andere Mensch auch - nach den Regeln des Systems handeln. Einem Manager beispielsweise, der tausende Stellen kürzt, kann man keine menschlichen Vorwürfe machen. Die überwälltigende Mehrheit der Menschen hätten an seiner Stelle genauso gehandelt, da dies den Regeln des kapitalistischen Systems entspricht.
Jedoch handeln Sie, Herr Bahr, als Politiker aus Überzeugung - und nicht nur, weil Sie ja auch irgendwie über die Runden kommen müssen.
Frage: Wie können Sie von einem System überzeugt sein, dass sich offensichtlich gegen das Wohl aller Menschen richtet und direkte Hilfe der benachteiligten Menschen ausdrücklich erschwert?
Dennoch: Viele Grüße
Die Schlussfolgerung aus Ihrem Einleitungstext und Ihrer Frage kann ich nicht nachvollziehen. Wieso ist es denn offensichtlich, dass "das System" sich gegen das Wohl aller Menschen richtet? Auch sehe ich nicht, dass "das System" die direkte Hilfe der benachteiligten Menschen ausdrücklich erschwert.
Ich bin davon überzeugt, dass die soziale Marktwirtschaft Deutschland den Wohlstand sichert. Die Geschichte hat gezeigt, dass Staaten die auf Planwirtschaft und Staatseigentum gesetzt haben, zugrunde gehen. Und nicht nur das: Den Menschen, die in diesen Systemen lebten, ging es weitaus schlechter. Unterdrückung, Unfreiheit und Armut waren dort an der Tagesordnung.
Darüber hinaus teile ich Ihre Einschätzung nicht, dass es nicht wirtschaftlich sei, Menschen zu helfen. Der Gesundheitssektor wird zunehmend für Regionen ein Wirtschaftsfaktor werden. Auf eine immer älter werdende Gesellschaft wird auch die Wirtschaft mit entsprechenden Angeboten reagieren.