Frage an Daniel Bahr von Inge F. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Bahr,
zu ihrem Auftritt bei Hart aber Fair hätte ich schon eine na ja zwei Fragen:
1. Die Einführung von Rister begünstigt besser Verdienende und hat den Rentenfaktor allgemein doch verändert?
2. Die Finanzkrise im Augenblick kostet den Steuerzahler Milliarden, wieviele Rentenerhöhungen hätte man damit finanzieren können? Hätte der Steuerzahler im umgekehrten Fall, also bei Gewinnen auch einen Anteil, wohl eher nicht.
Danke
Mit freundlichen Grüßen
Inge Ferner
Die so genannte Riesterrente ist durchaus etwas, was man bei der alten rot-grünen Bundesregierung positiv bewerten konnte. Die Riesterverträge sind vor allem für die Geringverdiener attraktiv, da diese eine staatliche Förderung erhalten. Bereits ab einem Monatsbetrag von 5 Euro kann die volle Förderung erreicht werden. Zusätzlich können Zuschläge für Kinder gerade Geringverdienern helfen, ihre private Altersvorsorge aufzubauen. Und in der Tat haben die Verträge die Rentenanpassung gebremst. Allerdings hat dies auch einen guten Grund. Junge sollen privat zusätzlich vorsorgen, weil ihre spätere Rente nicht allein aus der gesetzlichen Rente kommen wird. Damit sie den nötigen finanziellen Spielraum haben, müssen auch die heutigen Rentner mit niedrigeren Anpassungen einen Anstieg des Rentenbeitrags verhindern.
Die aktuelle Banken- und Finanzkrise in Beziehung zur aktuellen Debatte um die Rentenerhöhung zu setzen ist falsch. Das Rentensystem ist ein eigenständiges System. Die Renten, die heute ausgezahlt werden, müssen gleichzeitig von den Jüngeren über die Rentenbeiträge eingezahlt werden. Die Rentenkasse ist also kein Sparvertrag, sie lebt "von der Hand in den Mund".